Nach einem kurzen Überblick zur Auftragslage sowie den aktuellen Handlungsfeldern und der personellen wie materiellen Ausstattung der Gebirgsjägerbrigade 23 wurden dem ranghöchsten Soldaten der Bundeswehr ausgewählte Aspekte praktisch vorgeführt. »Wie lange dauert es, bis man so eingespielt ist wie Sie?«, fragte Carsten Breuer die Solda-tinnen und Soldaten des Gebirgsjägerbataillons 231 aus Bad Reichenhall. Sie demonstrierten den Einsatz des Waffensystems Mörser. Anhand mehrerer Stationen erhielt der Generalinspekteur einen umfassenden Einblick in die Fähigkeiten und Waffensysteme der Ge-birgsjägerbrigade 23. Vor allem in Anbetracht des besonderen Auftrags, unter extremen Witterungsbedingungen und in schwierigstem Gelände kämpfen zu können, ist eine moderne, funktionsfähige Ausrüstung von großer Bedeutung. Neben Erläuterungen zu den Fahrzeugen, der persönlichen Ausstattung, den Fähigkeiten des Hochgebirgsjägerzugs und den Aufklärungsmöglichkeiten erfolgte eine Einweisung in das neue Gefechtsstandkonzept der Brigade. In Kooperation mit dem Bundesamt für Ausrüstung, Infrastruktur und Nutzung der Bundeswehr und der Bundeswehr Industrie GmbH, dem IT-Dienstleister der Bundeswehr, wurde die Nutzung und Einführung neuer Funkgeräte vorgestellt. Wie ist die Gebirgsjägerbrigade 23 aufgestellt, wie geht es weiter und wie stehen die Gebirgsjäger selbst zu ihren Fähigkeiten? All das waren Fragen, die dem Generalinspekteur beantwortet werden konnten.
Dialog auf Augenhöhe
Im Anschluss lud General Breuer Soldatinnen und Soldaten der Gebirgsjägerbrigade 23 zum direkten Austausch ein. Ihm war wichtig, ein Gespräch auf Augenhöhe zu führen und die Eindrücke und Wahrnehmungen aus der Truppe mitzunehmen. »Wer von Ihnen hat schon einmal etwas aufgelöst? Und wer von Ihnen hat schon mal etwas neu aufgestellt?«, fragte der General in die Runde und leitete damit zur wesentlichen Herausforderung der Zeitenwende in der Bundeswehr über: neue Strukturen und Fähigkeiten in der Bundeswehr aufzubauen und zu etablieren.
Mit Blick auf den Ukrainekrieg und die damit veränderte Sicherheitslage in Europa stimmte er die Soldatinnen und Soldaten auf neue Herausforderungen ein und betonte das Umdenken in der Bundeswehr: »Wir müssen gewinnen können, weil wir gewinnen müssen.« Die Landes- und Bündnisverteidigung rücke in den Mittelpunkt, was dazu führe, »dass wir, Sie und ich 24/7, 365 Tage im Jahr einsatzbereit sein müssen«, so der General. Dazu gehöre jedoch auch, dass man, statt nach Zuständigkeiten zu fragen, anpackt und Verantwortung übernimmt.
Die Bundeswehr ist mehr in die Öffentlichkeit gerückt: Breuer betonte die gestiegene Anerkennung in der Bevölkerung. Diese positive Wahrnehmung sei auch durch den Rückhalt der Politik erkennbar. Die Verabschiedung des Sondervermögens sei ein Bekenntnis zur Bundeswehr und zur wehrhaften Demokratie. »Wir haben der Bevölkerung gezeigt, was wir können«, unterstrich der Generalinspekteur. Vor allem die Amtshilfe während der Corona-Pandemie und die Hilfe bei der Flutkatastrophe im Ahrtal demonstrierten die Fähigkeiten der Bundeswehr in Krisensituationen.
Gebirgsjägerbrigade 23ist gut aufgestellt
Der Generalinspekteur der Bundeswehr konnte sich bei seinem Besuch in Bad Reichenhall von der Leistungsfähigkeit der Truppe und dem Leistungswillen der Soldatinnen und Soldaten der Brigade überzeugen. Er unterstrich, dass für die Bundeswehr die Personalgewinnung wesentlich im Fokus stünde. Ein Thema, welches auch für die Gebirgsjägerbrigade 23 ein zentrales Aufgabengebiet darstellt und von Brigadegeneral Micheal Bender mit der Umstellung der Grundausbildung hin zur neuen Basisausbildung für die Gebirgstruppe auch so wahrgenommen und umgesetzt wird. Gut gerüstet mit modernen Waffensystemen und neuer Ausrüstung für jeden einzelnen Gebirgsjäger, ist die Brigade ein robuster, kampferprobter und durchsetzungsfähiger Großverband, der sich stetig weiterentwickelt. fb