Nur eine der drei Angeklagten arbeitet, ihre beiden Freundinnen sind arbeitslos. Auf der Rückfahrt vom Thumsee wollen sie sich verfahren haben und in der Münchner Allee gelandet sein. »Der Stadtteil war mir bekannt«, gestand die junge Frau aus Obertrum, denn dort lebt ihr Ex. »Dabei sind mir ungeklärte Differenzen hochgekommen. Das hat an meinem Ego gekratzt«, wollte sie den Auslöser der Sachbeschädigungen erklären. Dabei wusste die 17-Jährige exakt, welche ihrer Freundinnen welche Beschädigung verursacht hatte. Sie selbst habe »Wache« gestanden, der fehlende Mittäter aus Baden-Württemberg soll einen Bauzaun um das Auto gestellt haben. Die beiden anderen Mädchen bestätigten ihre Version.
Ein Nachbar hatte das Geschehen auf seinem Handy festgehalten und es dem Autobesitzer gezeigt. Der erkannte auf den Bildern mindestens eines der Mädchen. Und so kam die Sache ins Rollen und vor das Amtsgericht.
Den Schaden über 1900 Euro haben die drei Mädchen inzwischen anteilig außergerichtlich beglichen. Der Vierte im Quartett hatte dem Gericht am Vortag mitgeteilt, er sei krank und werde nicht erscheinen. So trennte Richter Josef Haiker dessen Verfahren ab und wird es extra behandeln. Möglich, dass die drei Mädchen dann als Zeugen auftreten müssen.
Der Schaden sei bezahlt und zwei Mädchen hätten sich bei ihm entschuldigt, berichtete der geschädigte Soldat. Die Dritte, eine 20-jährige Verkäuferin, tat das im Gerichtssaal: »Es duad ma voi laad.« Weil die junge Frau im Gerichtssaal eher erheitert auftrat, fragte sie der Richter, ob sie »das immer noch lustig findet?« – »Na, a dumme Sach. Des hädd ned sei miassn.«
Staatsanwalt Thomas Langwieder signalisierte dem Strafrichter, dass er einer Einstellung gegen eine Geldauflage zustimmen würde. Josef Haiker entschied auf eine Geldauflage von jeweils 150 Euro zugunsten der Deutschen Kinderkrebsnachsorge. Damit waren die Flachgauerinnen einverstanden.
höf