Dennoch ließ es sich die große Schar an Begeisterten nicht nehmen, die 12 und 24 Stunden-Wanderungen in Angriff zu nehmen.
Am Samstag um 7.45 und um 8 Uhr waren alle Teilnehmer auf dem Weg Richtung Watzmann. Für die »24 Stunden extrem« war das Ziel das Hocheck auf 2 651 Metern Höhe und für die »24 Stunden Alpin Tour« das Watzmannhaus der höchste Punkt. Für die 12 Stunden-Wanderung war ebenfalls das Watzmannhaus das ersehnte Ziel, mit der dort vom Veranstalter bestellten Brotzeit zur Mittagspause.
Bei der ersten Stärkung am DAV-Kaser auf Kühroint verschlechterte sich bereits das Wetter, spürbar kalt wurde es, sodass eine Routenverkürzung der »Extrem Tour« von Veranstalter Toni Grassl und Wanderführer Eddy Balduin bereits diskutiert wurde. Bei anhaltendem Regen am Watzmannhaus war aus Sicherheitsgründen dann klar, dass die Tour hier abgebrochen wird und das Hocheck in diesem Jahr nicht bestiegen werden kann. Die weiteren begleiteten Gruppen fanden sich in Abständen am Watzmannhaus ein und genossen die warme Stube und das Dach über dem Kopf.
Auf verschiedenen Abstiegsrouten ging es am Nachmittag, bei deutlich besserem Wetter zurück zum Weihnachtsschützenplatz wo die 12 Stunden-Tour ihren Zieleinlauf und die beiden 24 Stunden-Touren die Abendpause hatten. Gut versorgt mit Lasagne wurden die 12 Stunden-Wanderer bereits geehrt und die 24 Stunden-Geher brachen nach der Stärkung in Richtung Stöhrhaus am Untersberg auf. Der Sternenhimmel und der bei schönem Wetter faszinierende Sonnenaufgang wurde den Teilnehmern dieses Mal durch die dichte Wolkendecke verwehrt. Wenigstens war die Nacht trocken und die Einkehr im Störhaus mit einer verdienten Stärkung gemütlich.
Wanderer Marco Schmidt aus Schleswig Holstein ließ sich die Laune vom Wetter nicht verdrießen: »Seit 13 Jahren bin ich begeisterter Teilnehmer dieser tollen Veranstaltung in Berchtesgaden. Ich bin bereits die ganze Woche hier im Urlaub und hatte tolles Wetter, schade dass es auf der 24 Stunden-Tour zum Sonnenaufgang am Untersberg, für einen wolkenlosen Himmel nicht gereicht hat. Dann sehen wir uns im kommenden Jahr wieder.«
Pünktlich um 8 Uhr morgens kamen alle Teilnehmer überglücklich wieder am Weihnachtsschützenplatz ins Ziel und waren sehr stolz, trotz der widrigen Wetterbedingungen die Herausforderung mit 65 Kilometern Strecke und rund 3 500 Höhenmetern geschafft zu haben. Am Sonntag ließ sich sogar die Sonne sehen und bei Weißwürsten führte Moderator Bernd Cerny gemeinsam mit Teresa Hallinger vom Bergerlebnis Berchtesgaden und Veranstalter Toni Grassl die Siegerehrung mit Urkundenübergabe durch.
Das Fazit von Veranstalter Toni Grassl zum Wanderfestival fiel sehr positiv aus: »Es ist eigentlich nicht zu glauben, dass sich trotz des schlechten Wetters so eine tolle Stimmung bei den Teilnehmern ausbreitet. Die Verkürzung der Strecke, nicht auf das Hocheck zu gehen, wurde nach Darlegung der Risiken ohne eine Rückfrage akzeptiert, hier sieht man deutlich, dass kompetente Betreuung mit der nötigen Sensibilisierung der Teilnehmer, sehr positiv angenommen und akzeptiert wird.« fb