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Alexander von Humboldt hat auf seinen Forschungsreisen auch mehrfach Spuren im Berchtesgadener Talkessel hinterlassen. (Foto: Karin März)

Auf den Spuren des Forschers

Berchtesgaden – Hohen akademischen Besuch darf Berchtesgaden Anfang Oktober erwarten. Von Freitag, 6., bis Sonntag, 8. Oktober, plant die Humboldt-Gesellschaft für Wissenschaft, Kunst und Bildung eine Tagung in der Marktgemeinde. Das Thema: Alexander von Humboldt in Berchtesgaden.


Berührungspunkte gibt es mehrere: Präsident der Humboldt-Gesellschaft ist der Schönauer Mediziner Dr. Wolfgang Siegfried. Außerdem besuchte Alexander von Humboldt Berchtesgaden im November 1797 und im April 1798. Er bezog Quartier im Schloss Adelsheim. »Sein Besuch in Berchtesgaden und die hiesige Erprobung seiner Messgeräte haben uns die Idee zu dieser Tagung gegeben«, so Dr. Siegfried.

Humboldt wanderte damals unter anderem zur Eiskapelle und berichtete ausführlich über die dortigen physikalischen Phänomene. In erster Linie aber wollte er seine Sextanten und Chronometer erproben, um sich auf seine – damals schon geplante – Forschungsreise vorzubereiten. Eine genau berechnete Meridianhöhe von Berchtesgaden gab es damals noch nicht und seine Berechnung von 47 Grad, 39 Minuten und 29 Sekunden kommt dem wahren Wert, den heute jeder auf seinem Smartphone findet, erstaunlich nahe.

Alexander von Humboldt war durch die Eindrücke seiner Forschungsreisen einer der ersten Menschen, die auf die Endlichkeit der Ressourcen hinwiesen, man könnte fast sagen, er war einer der ersten grünen Vorkämpfer, so ist der Tagungseinladung zu entnehmen. So wird die Gesellschaft auch den dritten und diesmal öffentlichen Tag der Humboldt-Tagung den von ihm schon angedeuteten Themen von Kosmos und Umwelt im »Kulturhof Stanggass« widmen. Am Sonntag, 8. Oktober, gibt es zunächst ab 9 Uhr eine thematische Einführung – ganz im Sinne von Alexander von Humboldt – von dem Mathematiker Dr. Josef Gassner aus München (YouTube-Kanal: Urknall, Weltall und das Leben) mit dem Vortrag »Was hat das Universum mit mir zu tun?« Im zweiten Vortrag berichtet Maren Preuss von den heutigen Möglichkeiten von grünem Wasserstoff in der Energiewirtschaft. Im dritten Vortrag spricht Dr. Simon Köppl über Wege in ein klimaneutrales Energiesystem.

Von 12.30 bis 13.15 steht eine Podiumsdiskussion »Strategien gegen den Klimawandel« auf dem Programm mit Dr. Josef M. Gassner, Maren Preuss, Dr. Simon Köppl, Nationalpark-Leiter Dr. Roland Baier und seiner Mitarbeiterin Dr. Margerita J. Stumvoll-Schmaltz; die Diskussionsleitung übernimmt Tagungspräsident Dr. Wolfgang Siegfried.

Die Veranstaltungen der Humboldt-Tagung im »Kulturhof Stanggass« am Sonntag stehen allen Interessierten offen, der Eintritt ist frei. Aus organisatorischen Gründen wird um eine vorherige Anmeldung gebeten per Mail an praesident@humboldt-gesellschaft.org. fb

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