Berchtesgaden: Auszeichnung für den Alten Friedhof: Immaterielles Unesco-Erbe "Friedhofskultur"
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Dieses Schild ziert seit Freitag die Mauer neben der Aussegnungshalle am Alten Friedhof. (Foto: Lena Klein)

Auszeichnung für den Alten Friedhof

Berchtesgaden – Der Alte Friedhof im Markt Berchtesgaden ist Teil des immateriellen Erbes »Friedhofskultur«. Die Kultusministerkonferenz hat bereits am 20. März auf Empfehlung der Deutschen Unesco-Kommission die Friedhofskultur in das »Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes« aufgenommen.


Dafür werden in Deutschland 100 Friedhöfe mit Schildern gekennzeichnet. Marktbürgermeister Franz Rasp enthüllte jenes Schild am Freitag. Es ziert nun die Mauer neben der Aussegnungshalle.

»Jede Kultur hat ihre Art und Weise, wie sie mit dem Tod umgeht«, so Franz Rasp. Mancherorts werden die Toten eingeäschert, anderswo auf Friedhöfen bestattet. Die Friedhofsanlage in Berchtesgaden sei denkmalgeschützt, habe in den letzten Jahren aber immer mehr Grünflächen aufgewiesen.

Deshalb beschloss man, neue Grabplätze zu vergeben. »Das stieß auf großes Interesse«, so der Bürgermeister. Die Menschen hätten das Bedürfnis, einen Platz auf »ihrem« Friedhof zu bekommen.

Der Tod sei ein Thema, das viele gerne von sich wegschieben. So bestehe aber auch die Gefahr, dass die Friedhofskultur aussterbe. »Die Grabstätten verkommen teilweise zu Verwahrstätten, man entledigt sich nur noch der Überreste.« Für Bürgermeister Franz Rasp ist das nicht tragbar. »Wir werden das Leben alle nicht überleben.«

Die Erinnerung an Verstorbene sei etwas Positives. Auch dann, wenn sie eine mahnende Funktion ausübe. Einen besonders wichtigen Teil zum Erhalt tragen deshalb auch die Bestatter, die Handwerker, der Friedhofsverband und die Kirchen bei, denn ohne sie würde die Anlage nicht so aussehen. Lena Klein

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