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Sauberes Wasser auch aus dem Hydranten.

Franz Rasp: »Großes Glück mit unseren Quellen«

Berchtesgaden – Wasserhahn auf, sauberes Wasser läuft raus. Der Zugang zu reinem Trinkwasser ist im Talkessel selbstverständlich. Dass in der Wasserversorgung Arbeit steckt, erklären Marktbürgermeister Franz Rasp und der stellvertretende Leiter des Wasserwerkes Berchtesgaden Gottfried Lederbauer anlässlich des heutigen Weltwassertages.


Franz Rasp, vor seinem Bürgermeisteramt in den Wasserwirtschaftsämtern Rosenheim und Traunstein tätig, erklärt, dass die Haushalte, Einrichtungen und auch Brunnen im Markt über die Quellen im Wimbach in 770 Metern Höhe und der Scharitzkehl (drei Endstalquellen) in 1 076 Metern Höhe versorgt werden.

Sie liefern beste Trinkwasserqualität. »Wir trinken nur unser Berchtesgadener Wasser«, sagen die beiden und füllen ihre Gläser mit Wasser aus dem Marktbrunnen auf. »Ich trinke bedenkenlos Wasser aus unseren Brunnen«, sagt Franz Rasp und nimmt einen Schluck. Er erklärt, dass der Markt das Wasser aus den Brunnen zwar nicht offiziell als Trinkwasser ausweisen kann, weil eine Verunreinigung des Hahnes nicht ausgeschlossen ist, de facto in den märktischen Brunnen aber das gleiche Wasser fließt, das die Haushalte auch zum Kochen, Waschen oder Duschen verwenden.

Die Quellen für die Versorgung des Marktes sind so ergiebig, dass die Haushalte und Einrichtungen nur einen Bruchteil nutzen und so auch die märktischen Brunnen versorgt werden können.

Aus der Wimbachquelle und den Endstalquellen entspringt das Wasser mit Schüttungen von 200 bis 1 000 beziehungsweise 10 bis 40 Litern pro Sekunde. Über zwei Quellleitungen gelangt es in die Hochbehälter, von denen es im Marktgebiet 18 gibt. Der höchste und größte ist am Kälberstein und dient als zentraler Vergabebehälter.

Insgesamt speichern die Hochbehälter über 5 500 Kubikmeter Wasser; das sind mehr als 5,5 Millionen Liter oder 31 000 volle Badewannen.

Von den Zwischenspeichern gelangt das Wasser in die Haushalte, Einrichtungen und Brunnen. Weil die im Marktgemeindebereich teilweise bis zu 1 000 Meter hoch liegen, müssen die 14 Pumpenanlagen und 29 Pumpen im Marktgebiet viel Arbeit leisten und verbrauchen viel Strom. »Bei den gestiegenen Energiepreisen wird das zu einer Erhöhung der Wassergebühr führen«, prognostiziert der Marktbürgermeister.

Eine mögliche Gebührenerhöhung rückt vielleicht die Arbeit der acht Mitarbeiter des Wasserwerkes Berchtesgaden ins Bewusstsein. »Wir haben ein sehr aufwendiges Wasserverteilsystem«, stellt der Marktbürgermeister klar. Das Wasserwerk kümmert sich um funktionsfähige Pumpen, um Rohrbrüche und die Qualitätssicherung des Berchtesgadener Trinkwassers.

Regelmäßig werden Proben genommen, die in externen Laboren geprüft werden. »Wasser ist eines der meist überwachten Lebensmittel«, weiß Franz Rasp und nimmt noch einen Schluck aus seinem Wasserglas.

Der Weltwassertag, den die Vereinigten Nationen 1992 ins Leben gerufen hatten, steht heuer unter dem Motto »Accelerating Change« – »den Wandel beschleunigen« – und mahnt an, bis 2030 weltweit sauberes Wasser für alle Menschen zu erreichen.

Während anderswo auf der Welt reines Wasser äußerst knapp ist und auch einige Teile Bayerns in Zukunft durch Klimawandel und vermehrten Trockenperioden mit Wasserknappheit zu kämpfen haben werden, steht der Talkessel gut da.

»Wir haben großes Glück mit unseren Quellen«, sagt Franz Rasp. Er prostet Gottfried Lederbauer zu.

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Ein Gläschen sauberes Wasser aus dem Marktbrunnen genießen (v. l.) Gottfried Lederbauer und Franz Rasp. (Fotos: Lisa Schuhegger)

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