Ein besonderer Augenblick im Laufe des Kirchenjahres ist es, wenn bei der Feier der Osternacht die brennende Kerze die Dunkelheit erhellt. Sie ist das zentrale Symbol für die Auferstehung Christi, die in dieser eindrücklichen Liturgie gefeiert wird. 2022 wurden im Stiftsland Berchtesgaden alle Osterkerzen in den Kirchen erstmalig aus 100 Prozent Bienenwachs angefertigt. Bruder Clemens aus dem Benediktinerkloster Schweiklberg zieht die Kerzen auch heuer wieder in geduldiger Handarbeit. Sie werden dann in Berchtesgaden von verschiedenen Helferinnen verziert.
Bei der Beschaffung des dafür notwendigen Bienenwachses, aus dem 16 Osterkerzen in verschiedenen Größen von 30 bis 110 cm Länge geschaffen werden, half der Imkerverein Berchtesgaden mit seinen Bienenwachsspenden maßgeblich mit. Dieses Rohmaterial muss aufwendig gereinigt werden, weshalb die Kerzen nicht honiggelb sind, sondern in einem zarten Cremeton erscheinen. Der Duft der Kerzen verrät jedoch, dass hier ausschließlich Bienenwachs verwendet wurde.
In der Osternacht wird der »Fleiß der Bienen« im feierlichen Gesang des »Exultet«, des Lobgesangs auf das Osterfest und die Osterkerze, ausdrücklich gepriesen. Aus diesem Grund muss die Kerze immer mindestens einen zehnprozentigen Anteil Bienenwachs haben. Den erreicht man im Stiftsland freilich um ein Vielfaches.
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