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Das Grab der Familie Stigler ist nicht weit vom Ausgang am AlpenCongress entfernt. Dort steht auch ein Mülleimer. (Foto: Lena Klein)

Immer wieder ausgebrannte Grablichter entsorgt: Unbekannter nutzt fremdes Familiengrab als Mülleimer

Berchtesgaden – Maria Stigler ist verärgert: Schon seit rund zwei Jahren benutzt jemand das Grab der Familie – ehemals »Hotel Post« – im Alten Friedhof als Mülleimer. Immer wieder findet sie in der Vertiefung auf einer der Säulen haufenweise ausgebrannte Grablichter. »Es ist doch eine Schande, eine Ruhestätte derart zu missbrauchen.« 


In den vergangenen Monaten hat Maria Stigler den Müll ein jedes Mal selbst entsorgt. »Ich habe gehofft, dass der Unfug dann aufhören wird.« Doch auch am letzten Donnerstag fand sie wieder acht ausgebrannte Grablichter samt Wetterschutzdeckel. »Ich habe dann Fotos gemacht«, erzählt sie.

Maria Stigler besucht das Grab alle paar Wochen, obwohl es seit dem Tod der letzten Tante nicht mehr neu belegt wurde.

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Vollgestopft: Die Vertiefung ist mit zahlreichen ausgebrannten Grablichtern gefüllt. (Foto: Stigler)

Eine Vermutung, wer die Lichter dort ablegt, hat sie nicht. Sie weiß auch nicht, ob es sich um eine einzelne Person oder vielleicht sogar um mehrere handelt.

Das Kuriose an der Geschichte ist jedoch, dass das Grab nur etwa 20 Meter vom Eingang am AlpenCongress entfernt ist. Dort steht auch der nächste Friedhof-Mülleimer. Nimmt man einmal an, dass der Verursacher den kürzesten Weg aus dem Friedhof wählt, dann würde er also direkt am Mülleimer vorbeikommen und könnte seinen Unrat dort entsorgen. Nicht weit entfernt ist auch die Aussegnungshalle, an der Besucher ihren Müll sogar trennen können.

Maria Stigler hofft jedenfalls, dass sie beim nächsten Besuch nicht wieder ausgebrannte Grablichter entfernen muss.

Lena Klein

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