Dominik Haselbeck trat selbstbewusst auf, sprach laut. Jeder hörte ihm zu. Die Schülerinnen zollten ihm Respekt, die Schüler waren beeindruckt von seinen Errungenschaften. Und seine Erfolge sind auch beachtlich: 19-mal wurde er Kickboxweltmeister in sieben verschiedenen Gewichtsklassen.
Wie er das geschafft hat? »Mir wurde viel geholfen. Ich bin sehr dankbar für meine vielen treuen Wegbegleiter. Alle haben zu meinem Erfolg beigetragen«, sagte der 44-jährige Mentaltrainer.
Nun möchte er Schüler, Jugendliche und Erwachsene mit dem Motivationsprogramm »Kick for Future« fördern. Denn eines ist klar: »Der Erfolg im Sport und der im Beruf oder in der Schule haben Parallelen.« Diese vermittelte er den Schülern, indem er Einblicke in seinen Tagesablauf als Profisportler gab.
Disziplin und starker Wille
Viele hätten die einfache Vorstellung, ein Sportler müsse nur etwas trainieren und Wettkämpfe bestreiten, so Haselbeck. »Das ist aber falsch«. Im Gegenteil, der Sportler müsse auch einen starken Willen haben und sich selbst disziplinieren, um seine Ziele zu erreichen. Oft beginnen Haselbecks Tage um 5 Uhr morgens und enden erst um 22 Uhr abends.
Durch die Impulse des Kickboxers erfuhren die Schüler, was sie brauchen, um erfolgreich in den Beruf einzusteigen. Wichtig ist laut dem Motivationstrainer, dass die Jugendlichen von einem Außenstehenden motiviert werden. »Sie hören Mama und Papa sieben Tage die Woche, die Lehrer fünf Tage die Woche.« Folglich würden deren Ratschläge weniger berücksichtigt als die eines erfolgreichen Kickboxers.
Unterstützt wurde das Projekt durch die Hubert-Beck-Stiftung, die sich auf die Ausbildungsförderung fokussiert. Gerade Schulleiterin Magdalena Perez Moreno liegt eine gute Berufsvorbereitung für Schüler am Herzen: »Ich bin dankbar, dass dieses Projekt von der Hubert-Beck-Stiftung finanziert wird. Dieses Motivationsprogramm reiht sich in mehrere Aspekte ein, mit denen wir unsere Kinder sicherlich gut auf den Weg in den Beruf bringen.«
Insbesondere die 8. und 9. Klassen müssten auf die Zukunft vorbereitet werden. Sie seien die ersten Abschlussschüler, die in das Berufsleben einsteigen, und hätten viele Optionen. »In dieser Hinsicht ist es gerade in der Mittelschule wichtig, das volle Potenzial auszuschöpfen«, sagte Perez Moreno.
Für eine erfolgreiche Berufsvorbereitung mussten die Schüler in Kleingruppen Stärken und Schwächen erarbeiten und auch Faktoren ermitteln, die ausschlaggebend für einen Erfolg sind. Am Ende fanden sie um die 50 Stichwörter. Hier seien nur einige genannt: Mut, Kommunikation, Strategie, Wille, Ausdauer, Respekt, Disziplin und Aufmerksamkeit.
Gemeinschaft fördern
Die Schüler lernten auch, was eine gute Gemeinschaft ausmacht. »Im Beruf muss man absolut teamfähig sein«, so Haselbeck. Er weiß ebenso, dass man bereits als Praktikant viele Pluspunkte beim Arbeitgeber sammelt, wenn man ein Teamverständnis hat, unabhängig von den Noten.
Der Motivationstrainer rät auch unentschlossenen Schülern, Praktika zu machen und vieles auszuprobieren. »Selbst wenn einem das Praktikum nicht gefällt: Er weiß zumindest, was er nicht will.« Die Schüler nahmen jedenfalls die wertvollen Tipps an. Beste Voraussetzungen, um sich auf den neuen Lebensabschnitt einzustellen.
Weitere Informationen zu Dominik Haselbecks Motivationsprogramm gibt es auf seiner Homepage kickforfuture.de.
Patrick Vietze