Der Schwerpunkt bei dieser Forscheraufgabe lag auf der nachhaltigen, regionalen und tierfreundlichen Produktion von Nahrungsmitteln auf den Bauernhöfen in der Lebensumgebung der Kinder. Gemeinsam mit ihrer Lehrkraft suchten die Kinder nach Antworten und entdeckten über das Amt für Landwirtschaft und Forsten die Schulungsmöglichkeit auf dem Demeterhof der Familie Edfelder in Vachenlueg bei Anger.
Die Bäuerin Johanna Edfelder besuchte die Schulklasse zunächst als externe Expertin in Berchtesgaden und informierte über die durch die heimische Landwirtschaft produzierten Lebensmittel. Dabei stellte sie den konkreten Bezug zur bekannten Ernährungspyramide her und die Kinder erfuhren, wie umfangreich die Nahrungsmittelproduktion auf den regionalen Bauernhöfen sein kann. Mit einer Powerpoint-Präsentation stellte Johanna Edfelder den Kindern ihren Hof im Klassenzimmer vor und erklärte wichtige Arbeitsschritte in der Landwirtschaft.

Für weitere konkrete Erfahrungen mit gesunden Lebensmitteln im Schulunterricht sorgte die Bäuerin schließlich mit dem eigens mitgebrachten, frischen Kräuterquark auf dem Bauernbrot und mit Milchprodukten, die einen Vorgeschmack auf die Fortsetzung des Unterrichts am nächsten Tag auf dem Schneckenbauernhof in Vachenlueg boten.
Dort konnten sich die Kinder vor Ort darüber informieren, wie beispielsweise die Milch für den Lieblingsjoghurt aus dem Stall zur Molkerei Piding und von dort in die Regale der Lebensmittelgeschäfte gelangt. Vom Kuhstall beim Schneckenbauern, wo die Kinder mithilfe der Ohrmarkennummer auf einem Zettel »ihre« Kuh finden und deren Verhalten im Offenstall beobachten konnten, ging es in den Melkstand, wo die brave Kuh »Busserl« viele kleine Kinderhände bei ihren Melkversuchen zuließ.
Wie sich Hühner anfühlen, wenn man sie auf dem Arm trägt, wo eigentlich die täglich gelegten Eier landen oder wie der Hahn seine »Mädels« um sich schart, wenn es Körnerfutter gibt, das und vieles mehr erfuhren die Kinder im großen Hühnerfreigelände.
Die Stallhäsin brauchte an diesem Tag besonders viel Ruhe, weil sie neugeborene Häschen im Nest hatte. Und die Kälbchen zeigten ihre unterschiedlichen Charaktereigenschaften, wenn sie sich entweder schüchtern vor den jungen Besuchern versteckten oder bereitwillig Streicheleinheiten annahmen. Bauer Paul Edfelder nahm sich viel Zeit, um den Kindern seine Maschinen zu erklären, und hatte dafür extra eine spannende Spielstation aufgebaut.
Beim Rahmschütteln wurde jedem Kind bewusst, wie viel körperliche Arbeit früher nötig gewesen war, um Butter in Handarbeit herzustellen. Natürlich kam auch das Toben auf dem kleinen Spielplatz am Bauernhof nicht zu kurz und schließlich klang der Unterrichtstag mit einer Brotzeit aus, bei der die von den Kindern selbst hergestellte Butter mit frischem Bauernbrot und Schnittlauch aus dem Garten genussvoll verzehrt wurde.
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