Im Rahmen des IUCN-Kongresses organisierte das Netzwerk Alpiner Schutzgebiete (alparc) zusammen mit der EUSALP-Aktionsgruppe 7 eine Sitzung. Bei einem generationsübergreifenden Dialog forderten Expertinnen und Experten aus den Bereichen Forschung, Forstwirtschaft und Umweltbildung mehr ökologische Vernetzung für den alpinen Natur- und Kulturraum. Während die sogenannten »Senior Experts« (Chef-Experten) ihre langjährigen Erfahrungen teilten, stellte Johanna Wimmer vom Nationalpark Berchtesgaden zusammen mit weiteren »Young Professionals« ihre Erwartungen, Visionen und Hoffnungen für die Zukunft der Alpen vor. Ziel der 90-minütigen Sitzung war es, einen konstruktiven Dialog zwischen jungen Naturschützenden und der erfahrenen Naturschutzexpertenschaft zu fördern und Ansichten auszutauschen, wie Naturschutzfragen im Hinblick auf die aktuellen Herausforderungen wie Klimawandel und der Verlust der biologischen Vielfalt angegangen werden sollten. »Die Natur- und Wildnisbildung sowie die Bildung für nachhaltige Entwicklung sind Schlüssel und Grundlage für eine Transformation zu einer nachhaltig handelnden Gesellschaft, die Verantwortung für unsere aktuellen und zukünftigen ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen übernimmt«, betonte Johanna Wimmer im Rahmen des Kongresses.
Gemeinsam forderten die Vortragenden unterschiedlicher Fachbereiche den Ausbau von strengeren Schutzgebieten in allen Höhenlagen und deren effektive Vernetzung zum Erhalt der Biodiversität im Alpenraum. Ökologische Konnektivität soll nach Ansicht der Fachleute eine Lösung für die zunehmende Fragmentierung alpiner Gebiete bieten und als Anpassungsstrategie an den Klimawandel dienen.
Der IUCN-Weltkongress hat drei Hauptkomponenten: die Mitgliederversammlung, bei der die IUCN-Mitglieder über vorrangige Maßnahmen abstimmen; das Forum – ein globaler Marktplatz für Naturschutz und Innovation, wo Fachleute aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft ihre Erfahrungen, Innovationen und Forschungsergebnisse teilen sowie die Ausstellung, bei der Projekte und Arbeiten im Naturschutz vorgestellt werden. Aufgrund der Coronapandemie wurde der Kongress als Hybridveranstaltung abgehalten, bei der sowohl eine Teilnahme vor Ort als auch virtuell möglich war, um eine Beteiligung aus der ganzen Welt zu ermöglichen und gleichzeitig die Gesundheit der Teilnehmenden zu schützen.
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