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Drei Mitarbeiter stehen den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Touristen und Gästen für Fragen rund um den Deutschen Bundestag zur Verfügung. Das Infomobil bleibt noch heute bis 15 Uhr in Berchtesgaden. (Foto: Christian Wechslinger)

Reges Interesse an der Bundespolitik: Infomobil des Deutschen Bundestages unterwegs

Berchtesgaden – Während der diesjährigen Deutschlandtour besucht das Infomobil des Deutschen Bundestages 50 Städte und Gemeinden und bleibt jeweils drei Tage an zentralen Punkten stehen. Vor dem Besuch in Berchtesgaden war schon in Prien am Chiemsee Station, ehe nach Berchtesgaden ein Besuch in Ruhpolding folgt. Danach geht es für das 17 Meter lange und 23 Tonnen schwere Infomobil nach Niederbayern und später in nördlichere Regionen.


Innerhalb von vier Jahren - also einer Legislaturperiode - werden aus einem Pool von 70 Wissensvermittlern im Ressort Öffentlichkeitsarbeit mit dem Infomobil alle 299 Wahlkreise besucht. Im Weiteren werden von Seiten des Bundestages Messeauftritte und Wanderausstellungen in Schulzentren und Kultureinrichtungen angeboten. Heute Mittwoch besteht noch bis 15 Uhr die Möglichkeit dem Infomobil des Deutschen Bundestages einen Besuch abzustatten.

Die drei freiberuflichen Mitarbeiter Kleta Grießhaber, Helmut Breiderhoff und Dr. Friedrich Anders informieren Interessierte über die Arbeit des Parlaments und seiner Mitglieder. Das Infomobil hält eine Vielzahl von gedruckten und digitalen Informationen bereit. Im Weiteren gibt es eine Fotostation, die Abbildungen der Besucher am »Redepult des Plenarsaales« ermöglicht. Ferner bietet ein »Glücksrad« Gewinnmöglichkeiten. Im Vorfeld der Besuche werden die Städte und Gemeinden informiert, manche Kommunalpolitiker statten dem Infomobil auch einen Besuch ab. Eingeladen sind auch immer die Wahlkreisabgeordneten. Im Markt Berchtesgaden besuchte Gemeinderätin Rosemarie Will das Infomobil und informierte unter anderem über die Wohnsituation in Berchtesgaden.

Wesentliches Kriterium bei der Auswahl der Wissensvermittler ist deren politisches Fachwissen und absolute parteipolitische Neutralität in deren Aussagen. Nachdem sich die 70 Freiberufler, die zumeist aus politiknahen Berufen kommen, alle vier Jahre neu bewerben müssen, besteht eine hohe Qualität im Team. Die jeweiligen Themen und Fragestellungen der Besucher wechseln nach geographischer Lage und der momentanen politischen Situation.

Derzeit sind die Schwerpunktthemen die Energiesituation, der Ukraine-Krieg, Corona und wie diese Krisen zusammenhängen. Ein Dauerthema ist auch der Klimawandel und dessen Auswirkungen auf die Menschen sowie regenerative Alternativen in der Energieversorgung. Die Mitarbeiter des Infomobils stellen immer wieder fest, dass die Lebensverhältnisse je nach Region in Deutschland sehr unterschiedlich sind. In Regionen mit einer hohen Arbeitslosigkeit haben die Menschen auch existenzielle Fragen. In Berchtesgaden bemerke man, dass es eine eher wohlhabende Gegend mit relativ hoher Lebenszufriedenheit ist. Gleichwohl gäbe es vornehmlich in manchen größeren Städten oft soziale Probleme. Manches Mal kommen auch Menschen, die dem parlamentarischen System sehr kritisch bis ablehnend gegenüberstehen. Dass Politiker Kontakt zur Basis verloren haben, lässt sich im Info-Bus nicht feststellen. Denn die Wahlkreisabgeordneten seien über die Situation in ihren Bereichen sehr gut informiert. Die Problematik bei Industrieunternehmen, Handwerkskammern, Gewerkschaften, Kirche und Vereinen seien den Politikern durchaus bekannt.

Unangenehm empfinden die Mitarbeiter, wenn Menschen mit Parolen kommen und darauf überhaupt keine Antwort hören möchten. Eine nette Aktion war dagegen die Trachtenkindergruppe vom Montag, die das Infomobil besucht hat und großes Interesse zeigte. Alle drei Mitarbeiter des Infomobils sind von Berchtesgaden begeistert und möchten wieder einmal zurückkommen.

Christian Wechslinger

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