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Beim behelfsmäßigen Verwundetentransport kam es darauf an, den »Verletzten« schonend zu transportieren. Der Kommandeur, Oberstleutnant Sebastian Becker, fuhr mit dem Seil vorneweg und gab die Richtung vor. (Foto: Helmuth Wegscheider)

Skitourenwettkampf der Struber Jager

Berchtesgaden – Die Leistungsüberprüfung der Soldatinnen und Soldaten des Gebirgsjägerbataillons 232 wurde jetzt erneut am Roßfeld durchgeführt. Es gab einen Skitourenwettkampf mit unterschiedlichen Anforderungen.


Die Wetterbedingungen waren sehr abwechslungsreich, denn der zu Beginn einsetzende Regen am Start ging in den oberen Höhenlagen in Schnee über, ehe sich nach starkem Wind gegen Mittag auch die Sonne blicken ließ. Der Kommandeur, Oberstleutnant Sebastian Becker, war mit den gezeigten Leistungen zufrieden: »Es war für mich ein Anliegen, unseren Ausbildungsstand und die körperliche Leistungsfähigkeit zu überprüfen. Der Teamgedanke steht dabei für mich im Vordergrund und man hat gesehen, dass unsere Soldatinnen und Soldaten gut ausgebildet sind, um gemeinsam auch unter schwierigen Umweltbedingungen in ihrem Kernauftrag bestehen zu können.«

Basierend auf der Tradition der Skipatrouille, gab es in diesem Jahr wieder kein reines Skitourenrennen, sondern einen Mannschaftswettkampf des Führerkorps und seines Nachwuchses vom Gebirgsjägerbataillon 232. An unterschiedlichen Stationen wurden damit auch die militärischen Fähigkeiten im Winterkampf von den Teilnehmern abverlangt. Eingebettet in einen Stationswettkampf förderte dies auch den Zusammenhalt innerhalb der Dienstgradgruppen. Neben einem Verwundetentransport auf Ski und dem Handgranatenzielwerfen mussten die Struber Jager am Ende auch die Entfernungsbestimmung und militärische Zielerkennung durchführen. Weil das Wetter auch keineswegs einladend wirkte, wurden von jedem Wettkämpfer die nötige Leidensfähigkeit und Robustheit eines Gebirgsjägers abverlangt. Gestartet wurde mit einem Rucksack von mindestens zehn Kilogramm Gepäck bei der Mautstation in der Oberau und die Aufstiegsstrecke verlief über die Abzweigung des eigens angelegten Skitourenweges bis zur Bergstation des Waldliftes. Dort angelangt, mussten die Teilnehmer ihre Felle abziehen und den Verwundetentransport vorbereiten. Die Abfahrt mit dem »Verletzten« führte zur Talstation Tellerlift, an dem das Handgranatenwerfen erfolgte. Hier wurden unter weiterem Zeitdruck die Felle wieder aufgezogen und es ging in den Anstieg zum Gipfelkreuz auf 1 554 Metern. Hier angekommen, hieß es wieder »Felle ab« und gemeinsam in der Gruppe führte der letzte Marschabschnitt als Riesenslalom bis zum Ziel an der Talstation des großen Schleppliftes. Die Zieldurchfahrt musste hierbei durch die gesamte Gruppe mit allen acht Soldaten innerhalb von 30 Sekunden erfolgen.

Nach Beendigung des Riesenslaloms wurden auch noch einmal die kognitiven Fähigkeiten beansprucht und die Gruppe von acht Soldaten hatte die Möglichkeit, Zeit gutzumachen. Mit korrekt ermittelten Entfernungsangaben zu den aufgestellten Objekten erhielt die Mannschaft pro richtige Zielbestimmung eine Zeitgutschrift. Ähnliches galt für möglichst viele Treffer beim Handgranatenwerfen, um sich in der Laufzeit zu verbessern.

Am späten Nachmittag gab es dann noch die Siegerehrung mit Würdigung der Leistungen der jeweiligen Kompanien. Die schnellste Zeit erreichte die erste Mannschaft der 3. Kompanie unter der Führung von Andreas Wiedenmann vor den beiden Mannschaften der 4. Kompanie mit den Mannschaftsführern Patrick Wondra und Almut Gebert.

Helmuth Wegscheider

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