Berchtesgaden – Für rund zwei Wochen muss ab Mittwoch der Soleleitungsweg zwischen dem Berggasthof Gerstreit und dem Söldenköpfl gesperrt werden. Dort finden ab sofort Schneebruch-Aufräumarbeiten statt. An den Wochenenden bleibt der Weg geöffnet.
Der vergangene Winter hat auch in den Wäldern des Berchtesgadener Talkessels seine Spuren hinterlassen. Auch die Bestände rund um das Schwarzeck in den Gemeinden Ramsau und Bischofswiesen wurden durch die in kurzer Zeit gefallenen, sehr hohen Schneemengen stark geschädigt.
Unter der Schneelast abgebrochene Baumkronen, abgestorbene Bäume und umgestürzte Fichten ziehen den Borkenkäfer an, der sich trotz der reichen Niederschläge und teils niedrigen Temperaturen im Frühsommer stark ausgebreitet hat. Eine Massenvermehrung des Schädlings birgt gravierende Gefahren für den Schutzwald – nur durch Entfernen des abgestorbenen Gehölzes, in dem der Käfer brütet, kann dies effektiv verhindert werden.
Dafür setzen die Bayerischen Staatsforsten auf Seilkrananlagen. Derzeit sind am Forstbetrieb Berchtesgaden 17 Seilbahnen im Einsatz, um gebrochene Bäume bodenschonend aus dem Wald zu bringen und damit die Vermehrung des Borkenkäfers einzugrenzen. Seit der Schneeschmelze arbeiten die Staatsforsten mit großem Einsatz an der Beseitigung der riesigen Schneebruchschäden.
„Mit einer etwa 600 Meter langen Seilbahn sollen nun etwa 400 Festmeter Bruchholz aus dem steilen Bergwald ober- und unterhalb des viel begangenen Soleleitungswegs gebracht werden“, beschreibt der zuständige Förster Christian Lischka die Maßnahme.
Der Aufenthalt im Bereich der Seiltrassen ist außerordentlich gefährlich und verboten. Daher bitten die Bayerischen Staatsforsten alle Besucher um Verständnis für die Wegesperrung und appellieren daran, die Absperrungen im Interesse der eigenen Sicherheit zu respektieren. Die gesperrten Wege sind ausgeschildert. Eine Umleitung ist leider nicht möglich.