In einer Pressemitteilung betont der Jagdverein, dass Fallwild im Winter zu den natürlichen Abläufen gehöre und eine wichtige Bedeutung im ökologischen Gesamtprozess habe. »Gegenüber den wenigen, durch die Natur bedingten Fällen von Fallwild am Königssee spielen die etwa 50.000 Stück in bayerischen Revieren offensichtlich keine Rolle«, heißt es.
Der Verein lobt das Wildtiermanagement der Nationalparkverwaltung. »Es werden zum Beispiel die Streckenlisten der letzten Jahre online im Wildtierportal Bayern veröffentlicht«, heißt es im Pressestatement. Und weiter: »Nachweislich wurden bei der Regulierung des Rotwildbestandes keine führenden Alttiere erlegt.«
Es sei zwar richtig, dass am Königssee und am Obersee tatsächlich Rotwildkälber verendet gefunden wurden. Auch verendetes Gamswild wurde gefunden. Das sei aber, gerade nach dem strengen, schneereichen Winter nicht ungewöhnlich. Dass im Winter einzelne Tiere sterben, sei nicht nur völlig natürlich, sondern sogar wichtig: Es diene der Gesunderhaltung der Gesamtpopulation, denn es treffe in erster Linie Tiere in schlechterer Verfassung.
Der ökologische Jagdverein wundere sich deshalb, wenn ein Verband, der sogar den Begriff Wildnis in seinem Namen trägt, solche »grundlegenden Wesenszüge von Wildnis und Natur plötzlich negiert und sich auf die Ebene des Tierschutzgesetzes stellt, dem es um das Individuum geht«. Weiter heißt es: »Natur aber hält sich nicht an das Tierschutzgesetz, sondern folgt ihren eigen Gesetzen.« cfs