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Keine Zukunft für St. Felicitas. Weil das Altenheim kaum sanierungsfähig ist, plant die Caritas einen Neubau. (Foto: Kilian Pfeiffer)

Wie geht es weiter mit den Seniorenheimen?

Berchtesgaden – Das seit 2015 angekündigte Großprojekt des Caritasverbands der Erzdiözese München und Freising, das Altenheim St. Felicitas in Bischofswiesen neu zu bauen, lässt weiter auf sich warten. »Wir sondieren die aktuellen Möglichkeiten hinsichtlich eines Grundstücks und sind auch mit der Marktgemeinde Berchtesgaden im Gespräch«, sagt Caritas-Sprecherin Bettina Bäumlisberger. Bei der Entscheidung könnte künftig auch das Bürgerheim in Berchtesgaden eine wichtige Rolle spielen.


Der Marktgemeinderat hatte bereits 2020 einen Grundsatzbeschluss gefasst, wonach die Gemeinde, die Caritas und die Kliniken Südostbayern (KSOB) zunächst zu Verkaufsverhandlungen starten wollten. Ziel war, in Berchtesgaden, unweit der Fachklinik auf dem Grundstück des ehemaligen Schwesternwohnheims, ein neues Caritas-Altenheim als Ersatz für die in die Jahre gekommene St. Felicitas in Bischofswiesen zu bauen. Von dem zunächst angedachten Grundstück an der Fachklinik ist derzeit aber keine Rede mehr, obwohl die Planungen dafür bereits vor drei Jahren öffentlich konkretisiert wurden. Die Caritas teilt auf Nachfrage allgemein mit, man sondiere Möglichkeiten hinsichtlich potenzieller Grundstücke. Ist der Kauf dort gescheitert? Auf Nachfrage bei den Kliniken folgte keine Reaktion.

Doch der Betrieb des Altenheims St. Felicitas im Bischofswieser Ortsteil Stanggaß kann im jetzigen Zustand so nicht fortgeführt werden. Rund 40 Bewohner sind dort untergebracht. Das Haus, das Ende der 1970er-Jahre in Betrieb gegangen war, gilt als veraltet und nicht zukunftsfähig. Der bauliche Zustand sei dem »Alter entsprechend«, so Bettina Bäumlisberger. Die Zimmer seien zu klein, das Haus verwinkelt, die Fluchtwegsituation schlecht, ist von Mitarbeitern. Mittelfristig seien »umfangreiche Sanierungen notwendig«, weiß Bettina Bäumlisberger. Diese tatsächlich umzusetzen, liegt jedoch nicht in der Absicht der Caritas.

Bereits vor mehr als sechs Jahren gab die Caritas Neubauabsichten in einer Pressemitteilung bekannt und verdeutlichte darin die Absicht, einen Neubau realisieren zu wollen. Bereits zuvor hatte es schon öffentliche Gespräche über Erweiterungsabsichten gegeben. Die Caritas, so hieß es damals, plane in Berchtesgaden, ein vielfältiges Angebot wie Tagespflege, stationäre Altenhilfe und betreutes Wohnen.

Auch die ambulante Pflege wird dabei berücksichtigt. »Dies ist abhängig von der Grundstückswahl und muss mit Blick auf das seniorenpolitische Gesamtkonzept des Landkreises betrachtet werden«, so die Caritas-Sprecherin.

Das von der Caritas geführte St. Felicitas in Bischofswiesen ist zunächst bis zum Jahr 2024 von der Heimaufsicht genehmigt worden. Bei der Caritas äußert man sich nur wenig konkret zu den jahrelangen Neubauabsichten: »Wir sind im engen Austausch mit der Marktgemeinde, wie die bestmögliche Versorgung der Bürger in Berchtesgaden erfolgen kann.«

In Berchtesgaden stellte man bereits Überlegungen an, beim Bürgerheim mit der Caritas zusammenzuarbeiten. Die Caritas dazu: »In den Überlegungen werden die bestehenden Angebote berücksichtigt und beiderseits mögliche Erweiterungen des Angebotes geprüft.« Ins Detail gehen will man nicht.

Zunächst verlautbarte Investitionskosten in Höhe von sechs Millionen Euro für den Neubau will die Caritas nicht bestätigen. Dort weiß man: Eine Realisierung würde mit großer Wahrscheinlichkeit deutlich höhere Kosten verursachen.

Berchtesgadens Bürgermeister Franz Rasp sagt, intensive Gespräche würden derzeit geführt, die Caritas arbeite an einer inhaltlichen Ausrichtung. Zeitnah wolle man in ein Bauleitplanverfahren eintreten. »Der Austausch ist sehr eng.« Franz Rasp sagt, dass das seniorenpolitische Konzept des Landkreises Berchtesgadener Land eingeflossen sei. Beim Landratsamt heißt es, es lägen der Behörde »noch keine näheren Informationen zu den Planungen vor«. Und weiter: Das seniorenpolitische Gesamtkonzept bilde grundsätzlich die Basis für Planungen in den Gemeinden.

kp

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