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Hotelchefin Martina Hettegger freut sich, dass ihr Hotel nun wieder öffnen darf. Doch die Entscheidung kam sehr kurzfristig. (Foto: Kilian Pfeiffer)

Wiedereröffnung des Hotels Edelweiss

Berchtesgaden – »Kurzfristig war es tatsächlich, wir haben ins Blaue entschieden«, sagt Hotelchefin Martina Hettegger, die nun, nach über sieben Monaten Auszeit, ihr Hotel wieder öffnen darf. Zwei Wochen Vorlaufzeit nahmen die Vorarbeiten in Anspruch, um das »Edelweiss« im Zentrum Berchtesgadens wieder hochzufahren. Die Gäste: Heißhungrig auf Urlaub. Anfragen gibt es zuhauf. »Die nächsten zwei Wochen sind wir erst mal voll«, sagt Hettegger – und freut sich auf einen besucherreichen Sommer.


Auch, wenn das Hotel »Edelweiss« in den vergangenen Monaten geschlossen war, war man hinter den Hoteltüren nicht untätig. Die Hotelchefin hatte Handwerker im Haus, über Wochen und Monate. Zu tun gab es jede Menge. Denn das Hotel hat eine Renovierung erfahren, elf Jahre nach der Eröffnung im Mai 2010 – neue Teppiche, neue Technik, neue Ausstattung. Ein Rundum-Paket. Eine Investition in die Zukunft. »Ich freue mich auf meine Gäste«, sagt Martina Hettegger.

Die Hotelchefin hatte den Großteil ihres Teams in Kurzarbeit geschickt: »Das Schöne ist, dass fast jeder wieder mit an Bord ist.« Kurzfristig mussten die Mitarbeiter, die teilsländerübergreifend verteilt zuhause sind, benachrichtigt werden. Für so manchen kam die Mitteilung, dass es wieder los geht, überraschend: »Alle freuen sich, wieder arbeiten zu dürfen«, sagt Hettegger. Auch die Gäste, die teils vor Monaten schon gebucht hatten, freuten sich über die Nachricht von der Wiedereröffnung.

Um ein Hotel wie das »Edelweiss« wieder hochzufahren und auf Betriebsmodus zu schalten, bedarf es tagelanger Vorarbeit. »Das ist eine Wahnsinnsarbeit«, sagt Hettegger. Ein großes Team ist daran beteiligt gewesen. Das gesamte Haus, 128 Zimmer in sechs verschiedenen Kategorien, musste grundgereinigt werden, »das Housekeeping hat Wunder geleistet«. Um die Technik raufzufahren, das Schwimmbad im Dachgeschoss, den Wellnessbereich, musste zunächst alles gewartet und nochmals überprüft werden. »Es soll ja alles funktionieren, wenn das Haus voll ist.«

Die Gäste wollen versorgt sein: Deshalb mussten die seit Monaten leer stehenden Kühlschränke befüllt werden. Ein Restrisiko bleibt: Denn wenn die Inzidenz wieder über die magische 100 steigt, blüht jenes Horrorszenario, dem kein Hotelbesitzer, kein Ferienwohnungsbetreiber, begegnen möchte: die kurzfristige Schließung. Aber die kann sich niemand leisten, nicht nach dieser Durststrecke und solchem Aufwand.

Mehrere Hotelbetreiber klagen über die Kurzfristigkeit der Wiedereröffnung. »Die Politik stellt sich das so einfach vor, nach Monaten Auszeit, ein Hotel hochzufahren«, sagt einer. Weil das nicht immer möglich ist, auf die Schnelle wieder Mitarbeiter zu rekrutieren, öffnet so mancher Betrieb in Berchtesgaden und Umgebung erst eine Woche später, andere erst Anfang Juni.

Im Hotel »Edelweiss« wird es für Gäste eine eigens eingerichtete Teststation geben, die das sowieso schon große Testangebot im Markt von Berchtesgaden ergänzt. Man will auf Nummer sicher gehen, muss die Möglichkeit bieten. »Geimpfte, getestete und genesene Gäste brauchen eine Bescheinigung«, sagt Hettegger. Natürlich hofft sie drauf, dass der Start während der ersten Tage reibungslos über die Bühne geht. »Ich bin sehr froh, dass wir loslegen können.« Das Haus sei in einem »tipptopp Zustand«. Sie ist sich sicher, dass der Sommer ein guter wird, wenn alle an einem Strang ziehen.

kp

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