Corona-bedingt ist der sechste Edelweiß-Bergpreis um ein Jahr auf das letzte September-Wochenende 2021 verschoben worden. Dadurch fiel auch die offizielle Würdigung eines besonderen Jubiläums teilweise ins Wasser: Roßfeld-Botschafter Walter Röhrl nahm 1970 an der Internationalen ADAC-Rallye Bavaria teil und startete dabei erstmals mit einem Porsche bei einer Rallye.
Röhrl erzählte im Gespräch mit dem »Anzeiger«, dass er ohne seinen Skifahrerfreund Herbert Marecek wohl nie Rallyefahrer geworden wäre. Auf dem Weg zum Skifahren sagte Marecek einmal zu Walter Röhrl, er müsse bei seinem Fahrkönnen Rallye- oder Rennfahrer werden. Röhrl lehnte das zunächst ab, weil ganz einfach das Geld dazu fehlte. Doch sein Freund blieb hartnäckig und organisierte immer wieder Autos für Walter Röhrl.
1970 verkaufte Marecek die Aktien seines Vaters, um für 15.000 Deutsche Mark einen alten Safari-Porsche mit 120.000 Kilometern auf dem Buckel zu kaufen. Damit traten sie bei der Rallye Bavaria, einem Lauf zur Europameisterschaft, an. Und Röhrl fuhr bis zu seinem Ausfall gleich einmal vorne weg.
Das Originalauto existiert leider nicht mehr, aber Rafael Diez baute mit immensem Aufwand und extrem detailgetreu eine Replik des Autos auf. Mit diesem Auto hätte Walter Röhrl am diesjährigen Edelweiß-Bergpreis teilgenommen. Am Wochenende wollten trotz der Verschiebung viele Teilnehmer, Zuschauer und Helfer aufs Roßfeld kommen, was jedoch wiederum der Wintereinbruch in den Bergen verhindert hat. So traf man sich zunächst zu einem gemütlichen Nachmittag im Gasthaus »Neuhaus«, wo natürlich »Benzingespräche« angesagt waren.
Roßfeld-Bergpreis-Botschafter Walter Röhrl gefiel die Idee der Zusammenkunft und so kam er mit besagtem ersten Porsche und war auch tags darauf beim Automobiltreffen im neuen »Naturhotel Reißenlehen« dabei.
Christian Wechslinger