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Zum Volkstrauertag fand am »Löwen« des Gebirgsjägerbataillons 232 eine Kranzniederlegung durch Bataillonsführer Patrick Pfeffer und dem Vorsitzenden der Gebirgsjägerkameradschaft 232, Gerd Schelble, statt. (Fotos: Christian Wechslinger)
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Zwölf Abordnungen legten am Schlossplatz Kränze nieder.

Volkstrauertag: Kränze in der Strub und am Schlossplatz niedergelegt

Bischofswiesen – Das stille Gedenken an die Opfer von Kriegen und Gewaltherrschaft fand am gestrigen Sonntag wie schon im letzten Jahr in einem kleineren Rahmen statt. Am »Löwen« vor dem Kasernentor des Gebirgsjägerbataillons 232 in der Strub versammelten sich Abordnungen der Gebirgsjäger, kommunale Vertreter, die Fahnenabordnung der Gebirgsjägerkameradschaft und Pfarrer Dr. Thomas Frauenlob.


Bataillonsführer Oberstleutnant Patrick Pfeffer und der Vorsitzende der Gebirgsjägerkameradschaft, Gerd Schelble, legten traditionell vor dem Löwen einen Kranz nieder. Ein Trompeter intonierte das Lied vom »guten Kameraden«. Bataillonsführer Pfeffer ist davon überzeugt, dass das Grundgesetz die freiheitliche Demokratie gewährleiste, auch wenn immer wieder suggeriert werde, dass die Grundrechte durch die Infektionsschutzmaßnahmen beschnitten würden. Im Vergleich zu anderen Staaten schütze das Grundgesetz und eine unabhängige Rechtsprechung vor staatlicher Willkür, betonte Pfeffer. Man solle daran denken, dass noch keine Generation über 76 Jahre in Frieden leben habe dürfen. Das möge man beachten, bevor man paradox anmutenden Theorien Glauben schenke. Nur wer sich erinnere, könne aus der Vergangenheit lernen und eine bessere Zukunft gestalten, gab Pfeffer zu bedenken. Am Schlossplatz in Berchtesgaden legten zwölf Abordnungen von Berchtesgadener Brauchtumsvereinen und Institutionen am Kriegerdenkmal unter den Arkaden Kränze nieder. Dr. Thomas Frauenlob und Pfarrer Christian Gerstner erteilten den Versammelten feierlich den kirchlichen Segen.

Es gäbe zwar keine Zeitzeugen mehr, gleichwohl dankte Marktbürgermeister Franz Rasp allen, die zum Volkstrauertag gekommen waren und den Opfern von Kriegen und Gewalt Respekt zollten. Rasp erinnerte daran, dass es Familien gab, aus denen mehrere Söhne nicht aus den Kriegen heimgekehrt seien. Das Berchtesgadener Gemeindeoberhaupt sprach aber auch von Millionen Toten auf der ganzen Welt, welche die Kriege gefordert hätten. Wenn auch die heutige Generation nicht dafür verantwortlich sei, so sei es deren Verantwortung, dass so etwas nicht wieder passiert. Rasp sprach die Feindbilder in der damaligen und heutigen Gesellschaft an. Demokratie und Rechtsstaatlichkeit hätten seit 76 Jahren für Frieden in Deutschland gesorgt. Dafür müsse man dankbar sein. An die Politik appellierte Rasp mit der anvertrauten Verantwortung umzugehen und nicht nur an die nächste Wahl zu denken. Politik dürfe niemals mit der Angst der Menschen gemacht werden, forderte der Marktbürgermeister.

Es spielte die Musikkapelle Berchtesgaden unter Leitung von Michael Kunz. Beim Lied vom »guten Kameraden« senkten sich Fahnen der Brauchtumsabordnungen. Am Schluss des feierlichen Aktes intonierte die Marktkapelle das Bayernlied und die Deutsche Nationalhymne. Vom Herzogberg herüber donnerte für die gefallenen Soldaten der Weltkriege ein dreifacher Salut der Weihnachtsschützen-Gesellschaft Oberherzogberg.

cw