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Einzug in die Pfarrkirche (v.l.): Pfarrer Dr. Thomas Frauenlob, Bischof Wolfgang Bischof und Franz Angerer, 1. Vorsitzender der Fronleichnamsschützen.

Marktschellenberg hatte doppelten Grund zum Feiern: Erntedankfest und 150-jähriges Kirchweih-Jubiläum

Marktschellenberg – Die Marktgemeinde Marktschellenberg hatte keine Zeit und Mühen gescheut, sich für zwei Anlässe herauszuputzen: das Erntedankfest und das 150-jährige Kirchweih-Jubiläum. Mit viel Freude und Einsatz waren die Kirche und das Umfeld optisch den beiden Festen angepasst worden. Dabei hatten sich auch die Kinder mit Einsatz und Freude in die Vorbereitungen eingebracht.


Am Sonntag ertönten bereits um 6 Uhr die Böllerschüsse der Weihnachtsschützen Götschen-Schellenberg, die mit ihrem traditionellen Weckruf auf die diesmal besondere Bedeutung dieses Festtages hinwiesen. Das feierliche Geläute der Glocken in der Pfarrkirche St. Nikolaus rief die Gläubigen zu der um 8.30 Uhr beginnenden Festmesse. Der Hauptzelebrant Weihbischof Wolfgang Bischof und Pfarrer Dr. Thomas Frauenlob, die zuvor von den Fronleichnamsschützen und den Fahnenabordnungen der sieben Vereine zur Kirche geleitet worden waren, freuten sich nach dem großen Einzug über ein volles Gotteshaus. Denn schon bei der Kapellenweihe am Dienstag hatte die Pfarrgemeinde bewiesen, dass die Schellenberger trotz mancher Bedenken zu ihrer Kirche stehen. Sieben Fahnenabordnungen der Vereine schmückten den Altarraum und gaben so ein imposantes Bild ab. Und durch die große Schar der Ministrantinnen und Ministranten war der Altarraum voll ausgefüllt und stellte so die hohe Bedeutung der beiden Feste in den Vordergrund.

Der Kirchenchor Marktschellenberg mit zwei Flügelhörnern an seiner Seite gab unter der Leitung von Adrian Suciu sein Bestes, um die Festlichkeiten zu bereichern und zu verschönern. Man hatte sich den Dank der Zelebranten und der Gläubigen redlich verdient. Leider machte das unbeständige Wetter den Organisatoren die Entscheidung zur Durchführung der traditionellen Prozession schwer. Aber aufgrund der äußeren Bedingungen entschloss man sich kurzfristig, anstatt der Prozession die Erntedankfeier im Gotteshaus abzuhalten, was den Fahnen und den wertvollen Figuren und Gegenständen, die bei der Prozession mitgeführt werden, Schutz vor Beschädigungen gewährte. Dabei hatten sich alle auf die beiden Feste gefreut und alles gewissenhaft vorbereitet. Sie mussten sich aber mit den gegebenen Umständen abfinden.

So fanden der Festgottesdienst und die Erntedankfeier in der Pfarrkirche statt und der Weihbischof sowie auch der Pfarrer beglückwünschten die Pfarrgemeinde am Ende und bedankten sich bei allen, die sich an der umfangreichen Vorbereitung beteiligt hatten.

Eine kleine Überraschung gab es noch für die Mesnerinnen der Kirchen St. Nikolaus in Marktschellenberg und der Wallfahrtskirche Ettenberg, weil die Vertreterinnen der Bäuerinnen und des Frauenbundes einen Gutschein für den Kirchenschmuck überreichen konnten. Er stammte aus den Spenden der Kirchenbesucher, die am »Hohfrautag« aus der Abgabe der Kräuterbüscherl eingegangen waren.

Die weltlichen Feierlichkeiten erfolgten dann nach »Plan B« im Feuerwehrhaus Marktschellenberg, wo die Vereine zusammen halfen und für Brotzeit, Kaffee, Kuchen und sonstige Getränke sorgten. In harmonischer Runde und mit der Beteiligung der Musikkapelle Marktschellenberg wurde das Fest genossen und so mancher fand erst spät den Weg nach Hause. Jedenfalls wird dieses Fest auch mit der Unterstützung der Festschrift, die mit viel Kleinarbeit durch die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, Lisi Krenn, und den EDV-Spezialisten Martin Strobl aus Ainring erstellt wurde, noch lange in Erinnerung bleiben. Beide haben sich ein großes Lob verdient, denn die Festschrift enthält viele geschichtliche Hinweise und Fotos, die so manchem bei der Beantwortung geschichtlicher Fragen zur Seite stehen könnten, weshalb es sich lohnt, sie lange aufzubewahren.

Franz Heger