Als gegen 10.50 Uhr der Notruf einging, leitete die Leitstelle Traunstein die Angehörigen und weitere Wanderer vor Ort sofort zur Wiederbelebung an und schickte die örtlich zuständige Bergwacht Ramsau, den Landrettungsdienst des Berchtesgadener Roten Kreuzes mit Rettungswagen, Notärztin und Einsatzleiter sowie den Hinterglemmer Notarzthubschrauber »Martin 6« und den Traunsteiner Rettungshubschrauber »Christoph 14« los. Gleichzeitig fuhr auch ein Team des Klinikum Traunsteins mit Spezialgerät nach Ramsau. Die Maschine übernimmt teilweise oder vollständig Atemfunktionsleistungen für den Patienten außerhalb seines Körpers.
»Christoph 14« setzte seinen Notarzt mit der Rettungswinde beim Patienten ab. Der Arzt übernahm die Leitung der bereits laufenden Wiederbelebung und bereitete den Patienten so weit vor, dass er unter laufender Wiederbelebung im Luftrettungssack als Außenlast am Hubschrauber zum Parkplatz Triebenbach hinabgeflogen werden konnte, wo ihn die Rettungsteams übernahmen, weiter versorgten, an die Maschine anschlossen und zum Klinikum Traunstein fuhren. Der Kriseninterventionsdienst (KID) der Bergwacht kümmerte sich um die betroffenen Angehörigen. 14 Ramsauer Bergretter waren bis 13.30 Uhr im Einsatz; darüber hinaus auch 4 Krisenberater der Bereitschaften Ramsau, Grassau und Teisendorf-Anger.
Fußverletzung am Hochkalter-Grat
Am Freitagnachmittag gegen 15.45 Uhr brauchte dann ein 32-jähriger Urlauber aus Niedersachsen Hilfe, da er im Abstieg zwischen Hoch- und Kleinkalter umgeknickt war und mit einer Sprunggelenkverletzung keine Chance mehr hatte, ohne fremde Hilfe ins Tal zu kommen. Da der Gipfelgrat nach einem gerade abklingenden Gewitter noch von Wolken umhüllt war, bereiteten sich die Ramsauer Bergretter, von denen einige noch an der Wache waren, auf einen aufwendigen bodengebundenen Einsatz vor. »Christoph 14« schaffte es aber, die Einsatzstelle anzufliegen und den Notarzt über die Kufe aussteigen zu lassen. Der versorgte den Patienten, während der Hubschrauber an der Blaueishütte einen Bergretter abholte, mit ihm wieder zur Einsatzstelle flog, Arzt und Patient über die Kufe aufnahm und direkt weiter zur Kreisklinik Bad Reichenhall flog. 13 Bergretter waren bis 17 Uhr im Einsatz oder in Bereitschaft.
Knieverletzung im Abstieg vom Kleinen Watzmann
Bereits am Donnerstagabend war eine 59-jährige Urlauberin aus Brandenburg zwischen Kleinem Watzmann und Mooslahnerkopf im Abstieg vom Steig abgekommen und dabei gestürzt. Dabei verletzte sie sich so schwer am Knie, dass sie nicht mehr ohne Hilfe weiterkam. Da der Handy-Akku leer war, stieg ihr Begleiter nach Kühroint ab und rief von dort aus gegen 19 Uhr den Notruf an. »Christoph 14« nahm im Tal einen Ramsauer Bergretter auf und setzte ihn dann zusammen mit dem Notarzt per Winde im Bergwald in rund 1 500 Metern Höhe ab. Die Retter versorgten die Frau, sodass sie der Hubschrauber mit der Winde aufnehmen und zur Klinik fliegen konnte. Weitere Bergretter waren mit zwei Fahrzeugen und Ausrüstung nach Kühroint gefahren, um dort einen näheren Zwischenlandeplatz einzurichten und den unverletzten Begleiter anschließend zurück zum Hammerstiel-Parkplatz zu bringen. Insgesamt waren 7 Bergretter bis kurz nach 21.30 Uhr im Einsatz.
Ein 83-jähriger Wanderer brauchte am Donnerstagmittag gegen 12.20 Uhr am Toten Mann im südlichen Lattengebirge die Bergwacht, da er rund 400 Meter oberhalb der Hochschwarzeck-Talstation mit Kreislaufproblemen kollabiert war. Die Ramsauer Bergretter versorgten den Rentner aus dem mittleren Landkreis, brachten ihn mit dem All-Terrain-Vehicle von der Skiabfahrt zum Rettungsfahrzeug und dann weiter zum Parkplatz hinunter. Dort übernahm ihn eine Rettungswagen-Besatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes und lieferte ihn in die Kreisklinik Bad Reichenhall ein. Fünf Bergretter waren bis 14.45 Uhr gefordert. fb