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Große Projekte wie beispielsweise der Neubau des Feuerwehrhauses mit Bauhof sowie die Erweiterung des Kindergartens stellen die Gemeinde vor große finanzielle Herausforderungen. (Foto: Christian Wechslinger)

Große finanzielle Herausforderung für die Ramsau: Gemeinde baut Kindergarten, Feuerwehrhaus und Bauhof

Ramsau – In der Gemeinde Ramsau tut sich einiges, das wirkt sich auch auf die Finanzen aus: Einige größere Projekte wie der Neubau des Feuerwehrhauses, Bauhofs und Kindergartens stellen die Gemeinde in den nächsten Jahren vor große finanzielle Herausforderungen. Dafür sind in diesem Jahr umfangreiche Investitionen geplant. So beinhaltet der Haushalt in Höhe von 12.467.900 Euro, den der Gemeinderat einstimmig verabschiedete, Investitionen in Höhe von 3 .929.000 Euro. Dafür muss ein Kredit in Höhe von 3.102.000 Euro aufgenommen werden, wodurch der Schuldenstand auf 6.349.000 Euro klettert. 


Haushaltsvolumen liegt bei 12,46 Millionen

Die Eckdaten des Haushaltes trug Kämmerer Albert Radlmeier vor und erhielt gemeinsam mit Bürgermeister Herbert Großmann vom Gemeinderat großes Lob für das umsichtige Wirtschaften. Das 12,46 Millionen Euro Gesamtvolumen des Haushaltes setzt sich nach Worten des Kämmerers aus 6,48 Millionen Euro im Verwaltungshaushalt und 5,97 Millionen Euro im Vermögenshaushalt zusammen.

Radlmeier gab einen Überblick über die wichtigsten Ansätze im Haushaltsplan und listete zunächst die Einnahmen auf. Neben der Grundsteuer in Höhe von 305.500 Euro und die von den örtlichen Betrieben zu begleichende Gewerbesteuer von 740.000 Euro erwähnte der Kämmerer die Einkommenssteuer, die er mit 1.024.000 Euro für dieses Jahr ansetzt. Weitere Posten auf der Habenseite sind neben der Schlüsselzuweisung (624.000 Euro), Zuweisungen (332.600 Euro) sowie Einnahmen aus Verwaltung und Betrieb. Die setzen sich zusammen aus Verwaltungs- und Benutzungsgebühren sowie Entgelte und zweckgebundene Abgaben in Höhe von rund 2.486.000 Euro, Mieten und Pachten (89.000 Euro) sowie Einnahmen aus dem Tourismus (730.500 Euro). Ein Großteil des Kurbeitrags (600.000 Euro) geht jedoch an den Zweckverband Bergerlebnis Berchtesgaden (408.000 Euro).

Auf der Ausgabenseite schlagen die Personalkosten in Höhe von 1.849.000 Euro zu Buche. Die Gemeinde hat insgesamt 47 Mitarbeiter. Der Posten Verwaltungs- und Betriebsaufwand besteht aus einer Vielzahl an Einzelansätzen und wird insgesamt mit 1.774.000 Euro veranschlagt. Die Kreisumlage ist im Vergleich zum Vorjahr um rund 22.000 Euro auf 788.000 Euro gesunken. Die Zuführung zum Vermögenshaushalt soll im laufenden Jahr 855.000 Euro betragen.

Investitionen in Höhe von rund 4 Millionen

Die Investitionen in Höhe von fast 4 Millionen Euro setzen sich zusammen aus folgenden Posten: 81.000 Euro für Umbauarbeiten im Rahmen des Brandschutzes im Rathaus, 1,1 Millionen Euro für das neue Feuerwehrhaus, 650.000 Euro für den neuen Bauhof und noch mal die gleiche Summe für den Erweiterungsbau des Kindergartens, 450.000 Euro für die Sanierung von Gemeindestraßen, 295.000 Euro für die Erschließung des Gewerbegebiets »Beim Reichl«, 318.500 Euro für den Breitbandausbau, 69.000 Euro für die Sanierung der Kläranlage Berchtesgaden und 136.000 Euro für die Sanierung des Pumpwerks Gerstreit. Für den Bereich Tourismus, beispielsweise die Sanierung von Wegen, Erweiterung von Parkplätzen sowie den neuen Themenwanderweg Bergsteigerlegenden werden insgesamt 179.500 Euro veranschlagt. Hier kann die Gemeinde mit einer staatlichen Förderung von 45.000 Euro rechnen. Die Höhe der Rücklagen beträgt rund 330.000 Euro, eine Entnahme für dieses Haushaltsjahr plant Radlmeier nicht.

Schuldendienst ist zu stemmen

»Unsere Schulden verdoppeln sich«, begann Hannes Grill zunächst pessimistisch, »aber dafür entstehen auch Gegenwerte.« Die künftigen Investitionen sieht er als unbedingt nötig an und freut sich abschließend, »dass wir genau den richtigen Zeitpunkt erwischt haben«. Damit spricht er das gute Timing des Kämmerers an, für den Neubau des Feuerwehrhauses/Bauhofs einen Großteil der Bauaufträge bereits vergeben zu haben und auch bereits Kredite zu günstigen Konditionen aufgenommen zu haben. Diese guten Bedingungen existieren jedoch bei dem Projekt Kindergarten leider nicht mehr. Rudi Fendt erwähnte, dass trotz internationaler Schräglage die Gemeinde große Aufgaben bewältigen kann. »Der Schuldendienst ist zu stemmen und wir bleiben leistungsfähig«, ist sich der 2. Bürgermeister sicher, schickt ein großes Lob in Richtung »Finanzfuchs« Herbert Gschoßmann und schaut positiv in die Zukunft seiner Gemeinde.

Cornelia Rosenberg

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