Diese grenzüberschreitende, in Bayern einzigartige Wallfahrt, organisiert von der Musikkapelle Maria Alm, ist immer ein großes Ereignis und zieht viele Besucher nach Schönau am Königssee und ins Berchtesgadener Land. Frühmorgens um 3 Uhr starten die Zubringerbusse am Königssee und erreichen nach etwa einer Stunde Maria Alm. Von dort aus gibt es die Möglichkeit, die Strecke mithilfe eines Taxibusses noch etwas zu verkürzen. Aber dann ist Kondition gefragt. In ungefähr drei Stunden erklimmt man, noch im Dunkeln, das auf 2 177 Metern in der Ramseider Scharte gelegene Riemannhaus. Dort wird Rast gemacht, bevor die eigentliche Wallfahrt nach einer stimmungsvollen Bergmesse beim Riemannhaus beginnt. Hinter dem Vorgeher marschieren Pfarrer, Musikkapelle Maria Alm und viele Hundert Wallfahrer weiter über das Steinerne Meer bis zur Staatsgrenze, wo sie von der bayerischen Polizei empfangen werden und offiziell um Einlass bitten. Dieser Brauch stammt aus früherer Zeit, als noch Zöllner an der Grenze stationiert waren. Dort oberhalb des Funtensees wird dann der Almsegen gespendet, bevor die Schlange der Gläubigen weiter zieht – am Funtensee vorbei bis hin zum Kärlingerhaus. Dort erwartet man bereits die vielen hungrigen und durstigen Wanderer. Für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt.
Nach Ehrenmärschen am Funtenseehaus pilgert die Wallfahrergemeinde über die Saugasse hinunter zum Königssee. Dort am Eisbach begrüßen am späten Nachmittag die Königsseer Holzknechte mit kühlem Bier die erschöpften Wallfahrer. Nach einer kurzen Erholung, die viele Wanderer auch für ein erfrischendes Bad im Königssee nutzen, marschiert man gemeinsam gegen 17.30 Uhr weiter nach St. Bartholomä, wo in der Wallfahrtskirche eine Andacht stattfindet und der Schlusssegen erfolgt. fb