Der Forstbetrieb weist darauf hin, dass seit Jahren dringend benötigter Wohnraum für Beschäftigte der Bayerischen Staatsforsten am Forstbetrieb Berchtesgaden fehlt. Weil nun aber privat für Wohnraum gesorgt werden konnte, seien die Gründe für den Neubau des geplanten Forsthauses mit zwei Wohneinheiten für Beschäftigte im südlichen Teil aktuell nicht mehr gegeben.
So zogen die Bayerischen Staatsforsten nun ihren Antrag für den Erlass einer Innenbereichssatzung für eine Teilfläche des Flurstücks 672 Gemarkung Königssee (Bereich Stiller Winkl) bei der Gemeinde Schönau am Königssee zurück. Der Leiter des Forstbetriebs Berchtesgaden, Dr. Daniel Müller, bedankte sich beim Bürgermeister Hannes Rasp und der Gemeinde Schönau am Königssee für die gute Zusammenarbeit beim Planungsverfahren.
Auch wenn sich in der Nachbarschaft Protest formiert hatte, stellt der Forstbetriebsleiter klar, dass die Bayerischen Staatsforsten »selbstverständlich nur dort Anträge stellen, wo sie von einer öffentlich-rechtlichen Genehmigungsfähigkeit überzeugt sind«. Dr. Müller weiter: »Die Sorgen der Bürgerinitiative ›Graf-Arco-Straße‹ wurden immer ernst genommen. Bei mehreren Gesprächen am Forstbetrieb und vor Ort im Rahmen einer Gemeinderatssitzung wurde versucht, auf die Bedenken der Bürger einzugehen. Über die Zeit wurde auf alle wesentlichen Einwände der Behörden, Gemeinderäte und Nachbarn eingegangen und die Planung wurde immer wieder angepasst, bis die beantragte Satzungsänderung absehbar wurde.«
In den vergangenen Wochen und Tagen wurde noch mit zwei Sachverständigenbüros die zeitnahe Erstellung eines artenschutzrechtlichen Gutachtens beziehungsweise eines Gutachtens zur Analyse einer etwaigen Hochwassergefährdung besprochen. »Damit sollten die letzten Bedenken der Kritiker versachlicht werden«, betont Müller.
Die Bayerischen Staatsforsten leisten im Berchtesgadener Land einen wichtigen Beitrag für den Schutz der Heimat vor Steinschlag, Lawinen und Hochwasser. Als Erholungsraum für Einheimische und Gäste, Lebensraum für seltene und geschützte Arten, Ursprung von ökologischen Rohstoffen und mit seinen Arbeitsplätzen im Ländlichen Raum ist der Wald immens wichtig für die Menschen. Deshalb mahnt Dr. Daniel Müller: »Ohne hoch motivierte und qualifizierte Beschäftigte lässt sich der Staatswald nicht erfolgreich durch den Klimawandel steuern. Mittelfristig wird sich daher ein erneuter Bedarf an Wohnraum für Beschäftigte ergeben.« fb/UK