»Viele Anwohner beschweren sich, dass hier zu schnell gefahren wird«, sagte Bürgermeister Hannes Rasp. Man möchte rund um die neue Jennerbahn einen verkehrsberuhigten Bereich schaffen. »Der Vorteil bei Tempo 20 ist, dass wir nur am Anfang und am Ende der Straßen Schilder benötigen und uns den Schilderwald dazwischen sparen können«, sagte Rasp.
Denn künftig sollen vor allem Fußgänger zwischen Königssee und Jennerbahn unterwegs sein. Auf Autos möchte man verzichten, lediglich der öffentliche Nahverkehr soll die Jennerbahn-Talstation direkt ansteuern können. »Wir haben Tausende Parkplätze auf unserem Großraumparkplatz, niemand muss also entlang der Straße parken.« Rasp möchte einige wenige Nischen schaffen, in denen kurzzeitig geparkt werden kann, ebenso sollen zeitlich befristete Bushalteplätze entstehen.
»Das Problem ist, dass die Leute zu schnell unterwegs sind.« Das Tempo-20-Gebot soll abschreckend wirken, so ein Gemeinderat. »Das ist gut so.« Anderer Meinung ist Beppo Maltan: »Man sollte es weiterhin mit einem Tempo-30-Schild probieren. Die Ersten, die zu schnell fahren, werden die Anwohner sein.« Tatsächlich gilt bereits für die Seestraße, die nur drei Gehminuten entfernt liegt, Schritttempo, also 7 km/h.
Gemeinderat Norbert Eder sagte, dass man zum Ausdruck bringen müsse, dass rund um die Jennerbahn nur noch langsam gefahren werden dürfe. »Insofern ergibt Tempo 20 schon Sinn.« Für Thomas Janzen ist 20 km/h »schweinslangsam«. Ob sich auch Busse an diese Beschränkung halten müssten, fragte er in Richtung des Bürgermeisters. »Davon gehe ich fest aus«, antwortete Rasp, der zwei Abstimmungen durchführte. So wurde das Zonenhalteverbot einstimmig durchgewunken, bei der Tempo-20-Zone stimmten drei Gemeinderäte dagegen. Kilian Pfeiffer