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2 500 Kinder und Jugendliche haben heuer das Schülerforschungszentrum bereits besucht. (Foto: Hudelist)

180 000 Euro für Büros und Besprechungszimmer

Berchtesgaden – Rund 2 500 Kinder und Jugendliche waren heuer schon im Schülerforschungszentrum. Bei Gesamtkosten von deutlich über 500 000 Euro pro Jahr macht das also derzeit 200 Euro pro Schülerbesuch. Von den gesamten Kosten übernimmt der Landkreis rund 140 000 Euro. Jetzt nimmt der Kreis noch einmal 180 000 Euro in die Hand, um drei Klassenzimmer in Büroräume umzubauen. Der Kreisausschuss bewilligte das Geld.


Landrat Georg Grabner ist glücklich, sein Vorzeigeprojekt erfreue sich steigender Beliebtheit. »Die Zahlen gehen deutlich nach oben«, so Grabner am Mittwoch im Kreisausschuss. Gleichzeitig sei auch die Zahl der Mitarbeiter auf 20 gestiegen. »Die haben derzeit nur ein großes Büro zur Verfügung, in dem auch der Geschäftsführer sitzt und zum Teil Schüler durchgehen«, beschreibt Grabner die seiner Meinung nach untragbare Situation. Jetzt will der Landkreis in dem Gebäude, das nach wie vor dem Markt Berchtesgaden gehört, ein großes Büro für acht Mitarbeiter, ein Sekretariat mit Empfang, ein Büro für den Geschäftsführer und einen Besprechungsraum bauen, Gesamtkosten rund 180 000 Euro. Rund zwei Drittel dieser Summe hat der Landkreis bereits im Haushalt in diesem Jahr dafür reserviert, das fehlende Drittel wird im Budget 2015 bereitgestellt.

Die Mitglieder des Kreisausschusses sahen die Notwendigkeit, bei mehr Besuchern und mehr Personal auch die Räume entsprechend zu adaptieren. »Entchaotisieren ist angesagt«, forderte etwa SPD-Kreisrat Hans Metzenleitner, stellte aber gleichzeitig die Frage, wer eigentlich für das Einstellen des Personals zuständig sei. Er habe von einem ständigen Wechsel in der Lehrerschaft gehört. Landrat Grabner antwortete, dass die TU München, das Schülerforschungszentrum und er gemeinsam den Personalbedarf feststellen würden. »Nur drei Mitarbeiter sind direkt beim Landkreis angestellt, und zwar der Geschäftsführer, der Hausmeister und eine Werkstattkraft«.

Rudolf Zeif von den Freien Wählern begann dann eine Diskussion über die Frage, ob das alte Gymnasium vor dem dahinterliegenden »Neubau« nicht einfach abgerissen werden könne? Berchtesgadens Bürgermeister Franz Rasp sah sich zu einer Stellungnahme gezwungen: Ja, die beiden Gebäude gehörten nach wie vor der Marktgemeinde und »ja, ein optisches Aushängeschild ist der Altbau nicht«.

Gleichzeitig habe Berchtesgaden beim Umbau zum Schülerforschungszentrum einen »deutlich sechsstelligen Betrag« beigetragen, auch die Terrasse habe der Markt saniert. Bei der Eröffnung vor zwei Jahren sei halt die Devise gewesen, »jetzt fangen wir einfach mal an«. Was laut Rasp auch richtig gewesen sei. Das Gebäude des Alten Gymnasiums sei allerdings eine erhebliche finanzielle Belastung. Michael Hudelist