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Modernisierung in der Ahornstraße in Piding im Herbst 2022. (Foto: privat)

4,6 Millionen Euro in den eigenen Wohnungsbestand investiert

Berchtesgadener Land – Stattliche 4,6 Millionen Euro investierte die Wohnbauwerk im Berchtesgadener Land GmbH im Jahr 2021 in den eigenen Wohnungsbestand. Das ging aus dem Bericht von Geschäftsführer Florian Brunner auf der ordentlichen Gesellschafterversammlung hervor. Auf ihr wurden die Regularien zum Jahresabschluss 2021 behandelt.


Nach der Begrüßung durch den Aufsichtsratsvorsitzenden, Landrat Bernhard Kern, informierte Brunner über den Lagebericht 2021 und den Bericht des Abschlussprüfers. Der Geschäftsführer konnte auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken, das durch hohe Investitionen von 4,6 Millionen Euro in den eigenen Wohnungsbestand gekennzeichnet war. Die Bilanzsumme war im Berichtszeitraum mit 56,9 Millionen Euro fast unverändert. Die Gewinn- und Verlustrechnung schloss mit einem Jahresüberschuss von 84.043 Euro. Das Eigenkapital hatte sich daher und aufgrund der durch die Gesellschafter beschlossenen Kapitalerhöhung zum 31. Dezember 2021 auf 16,7 Millionen Euro erhöht. Unter Berücksichtigung von eigenkapitalähnlichen Mitteln war die Eigenmittelquote auf 31,8 Prozent der Bilanzsumme gestiegen.

In seinem Ergebnis stellte der Abschlussprüfer fest, dass die Vermögenslage, die Finanzverhältnisse sowie die wirtschaftlichen Verhältnisse geordnet sind, die Ordnungsmäßigkeit der Buchführung, des Jahresabschlusses und Lageberichtes gegeben ist und die Geschäfte in Einklang mit Gesetz und Gesellschaftsvertrag geführt wurden.

Die Umsatzerlöse stiegen im Geschäftsjahr 2021 aufgrund des Neubezugs eines Wohnhauses um 25 000 Euro auf rund 7,82 Millionen Euro. Die durchschnittliche Wohnungsmiete veränderte sich nicht und verblieb bei 5,50 Euro je Quadratmeter. Die Mietausfallquote von 1,3 Prozent und die Fluktuationsquote von 5,0 Prozent, welche die Mieterwechsel wiedergibt, bewegten sich weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Der ausschließlich modernisierungsbedingte Leerstand lag bei 4,4 Prozent oder 56 Wohnungen.

Im vergangenen Jahr wurde wieder massiv in den Neubau, die Energieeinsparung und Verbesserung der Wohnungen investiert. So stellte man im Geschäftsjahr 2021 in Piding eine Wohnanlage mit zwölf barrierefreien Zwei- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen von 57 bis 114 Quadratmetern Wohnfläche in Niedrigenergiebauweise fertig. Die Baukosten beliefen sich auf rund 3,1 Millionen Euro. Durch die Förderung des Wohnbauwerks und der Mieter im EOF-Programm können günstige Kaltmieten zwischen 4,60 und 7 Euro je Quadratmeter angeboten werden. Im Geschäftsjahr 2021 wurde in der Alpentalstraße 8 in Bayerisch Gmain der erste Bauabschnitt zur Modernisierung eines Wohnhauses mit neun Wohnungen durchgeführt. Hierbei wurden energetische Maßnahmen wie die Erneuerung der Wärmedämmung an den Fassaden, der obersten Geschoss- und der Kellerdecke, der Austausch der Fenster und die Erneuerung der Heizungsanlage umgesetzt. Die Gesamtkosten beliefen sich auf rund 775.000 Euro und wurden durch Mittel der KfW finanziert und gefördert.

Für die laufende Instandhaltung und Einzelmaßnahmen investierte das Wohnbauwerk in 2021 rund 1,6 Millionen Euro. Es wurden wieder eine Vielzahl an Wohnungen im Rahmen der Mieterwechsel auf einen modernen Ausstattungsstandard gebracht. Auch erfolgte eine energetische Teilmodernisierung in Bad Reichenhall mit zwölf Wohneinheiten. Hier wurden die Kellerdecke gedämmt, die Hauseingangstüren erneuert, die gesamte Elektrik im Keller und den Treppenhäusern erneuert, der Brandschutz ertüchtigt und die Heizungsanlage sowie die Sanitär- und Heizungsleitungen im Keller erneuert.

Aktuell erfolgt der zweite Bauabschnitt der Modernisierungsmaßnahme in Bayerisch Gmain. Hierbei werden die Wohnungen grundlegend modernisiert. Unter anderem werden alle Bäder saniert, die Elektroausstattung auf den modernsten Stand gebracht, eine Lüftungsanlage in die Wohnungen eingebaut und das Gebäude ans Glasfasernetz angeschlossen. Die Gesamtkosten werden sich auf voraussichtlich 1,07 Millionen Euro belaufen. Die Finanzierung erfolgt mit Förder-darlehen der BayernLabo und Eigenkapital.

Des Weiteren wird die Generalmodernisierung in der Ahornstraße 52-56 in Piding mit 21 Wohneinheiten durchgeführt. Auch hier erfolgt die energetische Modernisierung zum Effizenzhaus 100 und die grundlegende Sanierung, wobei in den Wohnungen zuerst Rohbauzustand hergestellt wird und alles erneuert wird. Die Gesamtkosten belaufen sich voraussichtlich auf 3,5 Millionen Euro. Die Finanzierung erfolgt mit zwei Bankdarlehen, einem Zuschuss der KfW von 570.000 Euro und Eigenkapital.

Als weiterer Baustein zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes wurde in Bischofswiesen-Winkl eine E-Ladestation installiert. Um aufgrund der Krise auf den Energie- und Beschaffungsmärkten und des damit verbundenen massiven Preisanstiegs für Holzpellets, Heizöl und Erdgas den Energieverbrauch zu senken und die Heizkosten für die Mieterschaft zu begrenzen, hat man die Heizungsanlagen aller Wohnanlagen überprüft und – wo notwendig – verschiedene Anpassungen durchgeführt. Seit nunmehr einem Jahr ist das Wohnbauwerk auch auf Instagram unter wohnbauwerk_bgl zu finden.

Die Gesellschafterversammlung stellte den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2021 einstimmig fest. Der Jahresüberschuss wurde den Gewinnrücklagen zugewiesen. Ebenfalls einstimmig wurden sowohl der Geschäftsführer als auch der Aufsichtsrat für das vergangene Geschäftsjahr entlastet. Landrat Bernhard Kern bedankte sich bei Geschäftsführer Florian Brunner und seinen Mitarbeitern für die geleistete Arbeit und schloss bei seinem Dank alle Mitarbeitenden der Wohnbauwerk im Berchtesgadener Land GmbH ein.

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