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Eine 42-jährige Schwammerlsucherin stürzte am Högl ab.
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Eine 49-jährige Tschechin starb nach erfolglosen Wiederbelebungsversuchen in der Saugasse auf der Reiteralm. (Foto: BRK BGL)

49-jährige Tschechin stirbt auf der Reiteralm

Berchtesgadener Land – Das anhaltend schöne und stabile Sommerwetter fordert aktuell auch die Bergwachten Bad Reichenhall, Freilassing und Teisendorf Anger mit zum Teil mehreren auch zeitgleichen Einsätzen täglich, darunter eine erfolglose Wiederbelebung einer 49-jährigen Tschechin auf der Reiteralm, schwere Radstürze am Teisenberg, Hochstaufen und Wachterl, ein Gleitschirm-Absturz am Eisenbichl (Karlstein) und eine abgestürzte Schwammerl-Sucherin am Högl (Piding).


Am Sonntagnachmittag war gegen 14.45 Uhr eine einheimische 57-jährige Radlerin bei der Abfahrt von der Querung zwischen Bäcker- und Stoißer-Alm (Teisenberg) schwer gestürzt, wobei sie sich schmerzhaft an Schulter und Hand verletzte.

Während der sanitätsdienstlichen Absicherung des alpinen Dreikampfs »Graziman« in Karlstein meldete am Samstag gegen 13.30 Uhr ein Teilnehmer seinen Teampartner als vermisst. Der Einsatzleiter schickte das All-Terrain-Vehicle (ATV) und eine Mannschaft zur Suche los, die sich zunächst am letzten Punkt orientierten, wo der Gleitschirm noch gesehen worden war, den 64-jährigen Hessen dann aber erst nach telefonischer Rücksprache auf der Wiese neben dem Eisenbichlerhof oberhalb des Zielbereichs an der Langen Gasse (Weitwiese) fanden. Die Bergretter übernahmen die Erstversorgung und forderten wegen des Verdachts auf schwere Wirbelsäulen-Verletzungen den Landrettungsdienst des Reichenhaller Roten Kreuzes mit Rettungswagen und Notarzt nach.

Kurz zuvor war am Samstag gegen 12.45 Uhr vom Hochplateau der Reiteralm ein Notruf eingegangen, wo drei Wanderinnen aus München in der Saugasse rund zehn Gehminuten nordöstlich der Neuen Traunsteiner Hütte eine 49-jährige Tschechin gefunden hatten, die nach dem Aufstieg über den Wachterlsteig plötzlich leblos zusammengebrochen war und bereits von ihrem Mann wiederbelebt wurde. Die drei Frauen führten die Wiederbelebungsversuche fort. Die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers »Christoph 14« setzte ihren Notarzt am Einsatzort ab und flog dann zwei Bergretter vom Landeplatz der Wehrtechnischen Dienststelle Oberjettenberg in die Saugasse, die gemeinsam mit dem Arzt weiter versuchten, die Frau ins Leben zurückzuholen, nach rund 20 Minuten aber erfolglos aufgeben mussten. Die Besatzung des Polizeihubschraubers »Edelweiß 3« flog die Verstorbene dann mit Hilfe eines Polizeibergführers und der Bergretter ins Tal.

Bereits am Samstagvormittag gegen 11 Uhr mussten die Bergwachten Bad Reichenhall und Teisendorf-Anger eine 62-jährige Einheimische retten, die sich am Wachterl bergauf mit dem E-Bike verbremst und beim Sturz das Handgelenk gebrochen hatte.

Am Freitagabend ging gegen 20.50 Uhr ein Notruf vom Högl (Piding) ein, wo eine 42-jährige Einheimische in der einsetzenden Dämmerung beim Schwammerlsuchen geschätzte zehn Meter tief in einen Graben abgestürzt und schwer verletzt worden war. Die Frau konnte aufgrund ihres Zustands nicht mehr genau sagen, wo sie ist, allerdings war es möglich, ihr Handy zu orten, so dass die Bergretter der Bereitschaften Bad Reichenhall und Teisendorf-Anger versuchten, so nah wie möglich über die Wege zwischen der Strobl- und der Neubichleralm an den Unfallort zu fahren. Zeitgleich machte sich ein Fußtrupp von der anderen Seite aus auf den Weg. Die Retter fanden die Frau, versorgten sie und forderten wegen der schweren Verletzungen den Freilassinger Rettungswagen und den Reichenhaller Notarzt nach, den die Bergwacht mit dem ATV zum Einsatzort brachte. Die Verletzte kam dann mit dem Rettungsfahrzeug zur Neubichleralm und von dort aus per Rettungswagen weiter zur Kreisklinik Bad Reichenhall. Eine Hundeführerin der Bergwacht Teisendorf-Anger kümmerte sich um den Vierbeiner der Verunfallten und brachte ihn nach Hause zum Herrchen. 13 Bergretter waren mit der Suche und Rettung gefordert. ml