Ein »Komplettabbruch« soll es werden, sagt Markus Hölzl aus der Gemeindeverwaltung von Berchtesgaden auf Anfrage. Nichts anderes wird voraussichtlich ab April, sobald es die Witterung zulässt, im Gewerbegebiet Gartenau stattfinden. Der Markt wird abgerissen und erweitert werden. So soll die Verkaufsfläche um 80 Quadratmeter wachsen – auf dann 799 Quadratmeter. Mehr ist an diesem Standort auch nicht möglich, wie Hölzl bestätigt.
Deutlich größer – und das war der Wunsch der Aldi-Oberen – wird die Lagerfläche. Die Kapazität steigt, was die Grundfläche betrifft, um 270 Quadratmeter. Weiterhin soll das Objekt eingeschossig bleiben. Trotzdem wird der Aldi in der Unterau deutlich kleiner bleiben als die Bischofswieser Variante, die mit zu den größeren Verkaufsmärkten zählt. Nicht allen Kunden gefällt das.
Weil das Gebäude in leicht verändertem Winkel neu gebaut werden soll, müssen auch die Stellplätze um das Haus neu angeordnet werden, sagt Markus Hölzl.
Dass sich Aldi Süd nun doch dafür entschieden hat, in der Unterau neu zu bauen, ist der Tatsache geschuldet, dass die Kundenzahlen stimmen. Viele Österreicher kaufen hier ein, Lebensmittel in Deutschland sind deutlich günstiger als im Nachbarland. Außerdem hat der Aldi-Markt in Bischofswiesen keinen allzu großen Einfluss auf das Unterauer Geschäft. »Die Abschöpfungsquote ist sehr gering«, bestätigt auch Markus Hölzl.
Aldi Süd hatte bereits vor dreieinhalb Jahren beim Markt Berchtesgaden das Anliegen eines Neubaus für Berchtesgaden vorgetragen. Damals hatte der Konzern um eine Ersatzausweichfläche gebeten. Auf dem Salinenplatz sollte in der Zeit des Baus ein Provisorium errichtet werden, ein dreiviertel Jahr war geplant, um weiterhin vor Ort präsent sein zu können.
So weit kam es dann aber nicht: Aldi Süd bekam die Gelegenheit, ein Grundstück beim »Panorama Park« zu erwerben, dort baute das Unternehmen dann neu. Die Erweiterungspläne in Berchtesgaden wurden zunächst ad acta gelegt, da man annahm, dass die Abschöpfungsquote des Bischofswieser Marktes Auswirkungen auf den Standort in der Unterau haben würde.
Bei Aldi hat man sich in dieser Hinsicht getäuscht, die Pläne wurden nun wieder entstaubt. Bis Ende des Jahres soll der Bau spätestens fertiggestellt werden. Kilian Pfeiffer