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Der Angerer Gemeinderat Günter Wolf (l.) und SPD-Landtagskandidat Markus Aicher bei der neuen Radbeschilderung am Petersplatz in Piding. (Foto: privat)

Alltagsradwegenetz für Verkehrswende

Berchtesgadener Land – Bei einem Treffen am Petersplatz in Piding tauschte sich SPD-Landtagskandidat Markus Aicher mit dem Angerer Gemeinderat Günter Wolf über die neue Beschilderung für die Alltagsradwege im Landkreis Berchtesgadener Land aus und forderte weitere Verbesserungen für den Radverkehr ein.


»Es war ein langer Weg zu einer einheitlichen Beschilderung, die sich am überregionalen Standard orientiert«, blickte Günter Wolf auf die Geschichte des Projekts zurück. Bereits im Jahr 2018 wurde vom Kreistag ein Mobilitätskonzept beschlossen, zu dessen elf Initialprojekten auch das Alltagsradwegenetz mit entsprechender Beschilderung zählte. Die Umsetzung sollte eigentlich bereits bis 2021 erfolgen, schob sich dann aber unter anderem wegen Corona immer wieder hinaus. »Nicht nur für die Gäste im Berchtesgadener Land, sondern für alle, die außerhalb ihrer bekannten Strecken das Fahrrad als Verkehrsmittel nutzen wollen, ist die Beschilderung von insgesamt 550 Kilometern Streckennetz mit 1 204 Hauptwegweisern ein echter Schritt nach vorne«, waren sich die beiden Sozialdemokraten einig.

»Es bleiben aber immer noch erhebliche Lücken im Radwegenetz. Während im nördlichen Landkreis viele Fortschritte erzieht worden sind, gibt es im Süden und beispielsweise im Leopoldstal noch erheblichen Bedarf an sicheren und schnellen Radwegen«, so Günter Wolf, der sich seit Jahrzehnten für den Radsport engagiert.

Auch bei der Einrichtung eines schnellen Radweges zwischen Bad Reichenhall und Freilassing, der ebenfalls zu den Initialprojekten des Mobilitätskonzepts zählte, gehe derzeit nichts voran.

Markus Aicher aus Oberteisendorf sah beim Radverkehr auch den Freistaat Bayern deutlich in der Pflicht. Das bisher für 2025 vorgesehene überregionale Radnetz bringe kaum konkrete Verbesserungen und erst auf den Druck durch das Volksbegehren für einen Radentscheid habe die Staatsregierung nun einen eigenen Gesetzentwurf für bessere Radwege im Freistaat vorgelegt. »Mehr als 100 000 Menschen haben das Volksbegehren für den Radentscheid unterstützt. Im Vorfeld der Entscheidung des Bayerischen Verfassungsgerichts über dessen Zulässigkeit wurde nun ohne Beteiligung der Initiatoren ein in vielen Bereichen vager Gesetzentwurf vorgelegt, der hinter deren Forderungen zurückbleibt«, so der SPD-Landtagskandidat. Es komme also auf alle Fälle darauf an, beim Thema Radwegeausbau am Ball zu bleiben. Die Verkehrswende habe viele wichtige Bestandteile, waren sich Markus Aicher und Günter Wolf einig. Angesichts E-Bike-Booms und vieler kurzer Alltagswege, die sich mit guten und sicheren Radwegen klimaschonend und schnell erledigen lassen, spiele das Rad zu Recht eine wichtige Rolle.

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