Anklageschrift noch nicht da

Bad Reichenhall – Der 20-jährige Soldat, der am 14. Juli in Bad Reichenhall gleich zwei Gewaltverbrechen begangen haben soll und nach der Festnahme Anfang August in Norwegen seit 1. Oktober in der JVA Traunstein in Untersuchungshaft sitzt, wird sich wahrscheinlich ab Mitte April vor der Jugendkammer am Landgericht Traunstein als Schwurgericht verantworten müssen.


Ein 72-jähriger Mann war am 14. Juli gegen 3 Uhr morgens in Bad Reichenhall leblos an der Poststraße aufgefunden worden. Keine 15 Minuten später soll der gleiche Täter ein 17-jähriges Mädchen nur wenige Hundert Meter weiter überfallen und schwer verletzt haben.

Geplant sind nach derzeitigem Stand ab 14. April fünf bis acht Verhandlungstage des mit drei Berufsrichtern und zwei Schöffen besetzten Schwurgerichts mit Vorsitzendem Richter Dr. Klaus Weidmann. Wie der vom Gericht benannte Pflichtverteidiger, Harald Baumgärtl aus Rosenheim, gegenüber dem »Berchtesgadener Anzeiger« bestätigte, liegt noch keine Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Traunstein vor. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Der Tatverdächtige hat sich bis heute nicht gegenüber der Kriminalpolizei Traunstein oder dem Ermittlungsrichter zu seinen mutmaßlichen Taten geäußert.

Ein Sachverständiger aus München wurde vom Gericht zwischenzeitlich mit einem psychiatrischen Gutachten zu dem 20-Jährigen beauftragt. Verteidiger Harald Baumgärtl steht in regelmäßigem Kontakt zu seinem Mandanten. Einzelheiten dazu wollte der Anwalt jedoch mit Verweis auf seine Schweigepflicht nicht nennen. kd