Im Fortbildungsinstitut der Bayerischen Polizei erwarteten Institutsleiter Dr. Walter Buggisch und Hauptkommissarin Marianne Gottwald den ASP-Kreisvorsitzenden Manfred Weißenberger und die stattliche Besuchergruppe, zu der auch Repräsentanten aus der Kommunalpolitik gehörten, bereits. Die Besuchergruppe stand vor einem informativen Nachmittag.
Dr. Walter Buggisch berichtete, dass hier bereits seit 1975 die bayerische Polizei in fünf Fachbereichen umfangreiche Fortbildung erfährt, um für die sich ständig verändernden Arbeitsbedingungen möglichst gut gerüstet zu sein. Jedes Jahr kämen rund 12.000 Polizeibeamte hierher, um in etwa 850 Seminaren mit rund 300 unterschiedlichen Themenstellungen fit für die künftigen Anforderungen im Berufsalltag gemacht zu werden. Dabei pflege das Institut bereits seit seiner Gründung auch internationale Zusammenarbeit und Erfahrungsaustausch und habe dazu schon Besucher aus mehr als fünfzig Ländern zu Gast gehabt.
Fortbildung aus der Praxis für die Praxis
Ergänzend zur Einführung des Institutsleiters wurde der Gruppe auch in einem kurzen Film die Forderung »Sicherheit braucht Profis« nahegebracht mit dem ergänzenden Hinweis, dass am Institut Fortbildung aus der Praxis für die Praxis erfolgt.
Aufgeteilt in verschiedene Gruppen besichtigte der ASP in Rundgängen die einzelnen Fachbereiche des Institutes. Dabei stießen die in jüngerer Zeit neu entstandene Schießübungs-Halle, Kletterhalle, der Boulderraum, die Turn- und Sporträume auf großes Interesse. Die tragen dazu bei, die körperliche Fitness der Polizei zu erhalten. Nicht weniger interessiert war der ASP am neuen Übungstreppenhaus und den Räumen mit rasch veränderbaren Wänden und Einrichtungen. Dort wird die Polizei auf Einsätze bei Terror-Anschlägen und besonderen Lagen vorbereitet. Im Fachbereich »Einsatz und Verkehr« wurden die umfangreichen Kenntnisse geschildert, die im Verkehrs- und Unfallrecht, aber auch zum Erkennen von Manipulationen an Fahrzeug-Kontrollgeräten und Fahrzeugen und zur Unfallflucht-Fahndung vermittelt werden.
Auf besonderes Interesse des ASP stieß die Übungseinsatzzentrale, in der alle modernen technischen Möglichkeiten und Arbeitsplätze wie in einer echten Notruf-110-Einsatzzentrale zum Üben zur Verfügung stehen.
Laufend den neuen Entwicklungen angepasst werden muss ganz besonders der Fachbereich »Informationsmanagement«, der sich mit Cyberkriminalität, Netzwerksicherheit und sozialen Netzwerken befasst. Im Fachbereich Kriminalistik besichtigte der ASP Vernehmungszimmer, Tatort-Wohnungen und auch Laborräume. Die Gruppe erfuhr so manches über Tatortarbeit und Spurensicherung. Die Gruppe konnte sogar eine in einem Sarg liegende naturgetreu als Leiche geschminkte Puppe sehen und anfassen. Die Puppe sah sehr echt aus und fühlte sich auch so an.
Im Fachbereich Recht erfuhr die Gruppe, dass die Polizei heute nicht nur Kenntnisse im deutschen Strafrecht braucht, sondern auch im Asylrecht und über internationale Rechtsnormen Bescheid wissen muss. Im Berchtesgadener Land gibt es immer wieder Einsätze von Polizeibergführern. Auch die werden am Ainringer Institut aus- und fortgebildet, erfuhr die Besuchergruppe.
Ausstellung»Mitten im Feld«
Abgeschlossen wurde der Nachmittag im Polizei-Fortbildungsinstitut mit einem Besuch der im Untergeschoss eingerichteten Ausstellung »Mitten im Feld«, die an die Vergangenheit des Geländes erinnert, auf dem das Fortbildungsinstitut im größten Ortsteil von Ainring-Mitterfelden steht. Die Ausstellung erinnert an den Flugplatz und die Segelflug-Forschungsanstalt im Dritten Reich. Ab 1948 wurden Gelände und Bauten für die Ausbildung der Polizei genutzt, zunächst als Schulungsstätte der Bayerischen Grenzpolizei. 1953 wurde daraus die Bayerische Polizeischule und ab 1975 dann das Fortbildungsinstitut der Bayerischen Polizei.
Der ASP-Kreisvorsitzende bedankte sich am Ende der Führung mit einem kleinen Präsent bei Marianne Gottwald, die den Ablauf des Besuchsnachmittages vorbereitet und begleitet hatte.
oo