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Jürgen Geilich (2.v.l.) mit seinem russischen Freund Sergej Lomaki (2.v.r.) und dessen Söhnen Thomas (l.) und Gregor vor einem gemeinsamen Skiausflug auf das Roßfeld. Foto: Anzeiger/Wechslinger

Bessere Beziehungen

Berchtesgaden - Der Berchtesgadener Jürgen Geilich möchte dazu beitragen, die Beziehungen zwischen Russen und Deutschen zu verbessern. Als Skilehrer lernte der Persönlichkeitscoach und Outdoorspezialist den Russen Sergej Lomaki und seine beiden Söhne Gregor und Thomas aus Moskau kennen, er gab ihnen Skiunterricht. Es entstand eine Freundschaft, die Idee für die Zusammenarbeit war geboren.


Geilich war zunächst für drei Wochen bei der Familie zu Gast in Moskau. Durch die vielen Gespräche entstand eine Freundschaft, von der in Zukunft viele Menschen in Russland und Deutschland profitieren sollen, sagen die beiden.

Seit einem Jahr arbeiten die Freunde an einem Projekt, wie sie die deutsch-russische Freundschaft intensiver beleben können. »Es ist alles ein Versuch, unsere Völker und unsere Mentalität, Tradition und unser Leben sind doch sehr unterschiedlich«, weiß Geilich. Der Berchtesgadener diskutiert mit dem Russen über »Gott und die Welt«.

Aus DDR-Zeiten gibt es viele Bande zwischen den Völkern, beide Länder arbeiten wirtschaftlich eng zusammen. Doch das ist Geilich nicht genug: Er versucht mit dem russischen Fernsehintendanten Lomaki gewöhnliche Menschen zusammenzubringen. So gebe es aktuell nur wenige Beziehungen zwischen Schulen und Studenten.

Bis jetzt gehe alles nur um Kommerz, so Geilich, der Russland und seine Menschen ganz anders kennengelernt hat, als sie von den deutschen Medien im Allgemeinen dargestellt würden. Niemand könne nämlich hinter die Kulissen schauen, weil Russland dies nicht zulasse, weiß der viel Gereiste. Die beiden Freunde planen nun Projekte mit Seminaren, die von Unternehmen bezahlt werden und die Menschen zusammenbringen sollen. Auf der Blaueishütte möchte der Berchtesgadener mit Firmendirektoren zusammenkommen, später mit Auszubildenden aus beiden Ländern. Unterstützt werden die Aktionen von Fernsehbeiträgen, die der Intendant mit Unterstützung von Sponsoren ermöglichen will. Geplant seien Filmbeiträge, die man an deutsche Schulen und Universitäten senden wolle.

Sergej Lomaki wohnt mit seiner Familie in einem Hotel in Berchtesgaden. Und das jetzt schon das fünfte Mal. »Russen mögen den Überblick behalten und den bekommen sie in kleinen Hotels weit besser«, meint Geilich mit einem Lächeln. Christian Wechslinger