»Bewegt« ist die Vergangenheit des ASV Strub im wahrsten Sinne des Wortes. Ständige Bewegung und Innovationen gab es bei der Zusammensetzung des angebotenen Sportspektrums. Stets standen die Freude an der Bewegung und an einer gesunden Freizeitgestaltung im Mittelpunkt. Heute bietet der große Bischofswieser Verein eine variantenreiche Sportpalette, die von den klassischen japanischen Kampfkünsten wie Judo und Karate über das Turnen (Kinderturnen, Eltern-Kind-Turnen, Damenturnen), Step/Aerobic und Rückenschule bis hin zur Selbstverteidigung oder der neuen spektakulären Sportart Le Parkour reicht.
Für viele ist da etwas dabei. Und so wurde es eng in der Bischofswieser Turnhalle, als sich am Samstagnachmittag die ASV-Abteilungen der Öffentlichkeit präsentierten. Viele Besucher verschafften sich ein frisches Bild von ihrem heimatlichen Sportverein. Zuerst wuselten die Kleinsten mit ihren Eltern unter Führung von Abteilungsleiterin Katrin Dirscherl durch die Halle und die kindgerechte Geräte-Abenteuer-Landschaft. Gekonnt bewegten sich die etwas größeren Kinder auf Einrädern bei ihrer selbst eingeübten Showeinlage. Die Eltern präsentierten schließlich noch ein amüsantes, fein choreografiertes »Beinballett«.
Seinen Finger am Puls der Zeit hat der ASV Strub mit seiner noch jungen Parkour-Abteilung. Kinder, Jugendliche und Erwachsene unter der Leitung von Holger Lotz demonstrierten auf beeindruckende Weise die mittlerweile von Film und Fernsehen bekannte »Kunst der Fortbewegung«, das fließende und elegante Überwinden jedweder Hindernisse.
Der Einklang von Körper und Geist steht auch im Fokus der japanischen Kampfsportarten Judo und Karate. Schon die ganz jungen Schüler dieser Künste zeichneten sich am Samstag durch Kraft und Beweglichkeit aus. Die Judoka führten Würfe und spektakuläre Fallübungen vor, die Karateka demonstrierten Kampfsituationen und formalisierte Technikfolgen (Katas). Die Abteilungsleiter Rupert Haueis (Judo) und Uli Hölzl (Karate) werden sich nach dem großen Interesse und die positive Resonanz auf ihre Präsentationen sicher über eine ganze Reihe neuer Mitglieder freuen können.
Viel Anklang fand auch die Rope-Skipping-Einlage einer Kindergruppe des befreundeten Allgemeinen Sportvereins aus Piding, die den unterhaltsamen Präsentationsnachmittag abschloss.
Der anschließende Festabend stand dann ganz im Zeichen der Rückschau auf ein bewegtes halbes Jahrhundert lokaler Sport- und Vereinsgeschichte (wir berichteten), die der erste Vorsitzende des ASV Strub, Mike Rupin, anhand einer aufwendig von Helmut Angerer erstellten Beamer-Präsentation Revue passieren ließ.
Bürgermeister Toni Altkofer zeigte sich in seinen Grußworten dankbar, in der Gemeinde diesen für Sport und Jugendarbeit engagierten Verein zu haben, mit dem ihn auch viele persönliche sportliche Erinnerungen verbinden. Er lobte insbesondere die erfolgreiche Ausrichtung des Vereins, die ihn von Beginn an nicht zu einer Konkurrenz der bestehenden Vereine werden ließ, sondern zu einer Ergänzung des sportlichen Lebens in der Gemeinde. Die Box-Tradition des Vereins und die heute praktizierten japanischen Kampfsportarten stünden für die Schlagkraft des Vereins, mit dem man sich daher tunlichst gut stellen sollte, so scherzte der Gemeindechef.
Doch war es wohl nicht die Angst vor den kämpferischen Fähigkeiten des ASV, die die Gemeinde bewog, dem ASV die Möglichkeit einzuräumen, im Alten Feuerwehrhaus weiter zu trainieren, solange die Turnhallen wegen der anstehenden Sanierungsarbeiten gesperrt sind. Dass die Gemeinde ein Herz für den Breitensport hat und die Bedeutung des Jubilars für Sport und Jugendarbeit erkennt, verdeutlichte der Bürgermeister auch mit einer finanziellen Zuwendung an die Vereinskasse.
Die Bedeutung des Breitensports und die besonderen Leistungen des ASV würdigte auch die Kreisvorsitzende des Bayerischen Landessportverbandes, Wibke Gouiaa. Sie sprach der Vereinsführung, den Abteilungs- und Übungsleitern wie auch den Mitgliedern Dank und Anerkennung für ihr vielfältiges Engagement aus. Sie lobte das innovative und vielfältige Sportangebot des Vereins, das es allen Mitgliedern ermögliche, ihren Fähigkeiten entsprechend Sport zu treiben.
Mit einer Ehrenurkunde dankte die BLSV-Kreisvorsitzende auch der Gemeinde Bischofswiesen, dem Sportgeschäft Babel aus Berchtesgaden und der Firma Auto Müller für ihre wertvolle Unterstützung, ohne die die Vereinsarbeit sehr viel schwerer wäre. Im Anschluss ehrte Gouiaa zahlreiche Mitglieder des ASV Strub für ihre besonderen Verdienste in der ehrenamtlichen Vereinsarbeit mit den Verdienstnadeln des BLSV (siehe Kasten). Die höchsten Auszeichnungen gingen dabei an »Judo-Sensei« Helmut Angerer (Verdienstnadel in Gold mit großem Kranz) und Erhard Herbst (Verdienstnadel in Gold mit Brillanten). Auch langjährige Vereinsmitglieder wurden sodann für ihre besondere Treue geehrt.
Den zahlreichen Gästen des Festabends bot der ASV Strub ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm. Eine Schwarzlichtaufführung der Rope-Skipping-Gruppe des ASV Piding beeindruckte ebenso wie die hochklassigen Demonstrationen der Judo- und Karate-Meister des ASV. Angriff und Verteidigung der Karateka, zuerst in Slow Motion und dann in Echtzeit verblüfften mit der ihnen innewohnenden Energie und Präzision. Die Judo-Spezialisten präsentierten mit musikalischer und lichttechnischer Untermalung takt- und rhythmusgenau eine Abfolge von Angriffen und Konterwürfen, die die Halle erbeben ließen.
Für ein besonderes Highlight sorgten schließlich noch vier besonders reizvolle junge Damen der Akrobatikgruppe Balance Alpin vom Karlsgymnasium Bad Reichenhall, die dem Publikum anspruchsvolle Hand-Hand-Akrobatik und Übungen an zwei hoch hängenden Trapez-Ringen präsentierten.
Weitere Bilder vom Jubiläumstag finden Sie in der Mediengalerie unter www.berchtesgadener-anzeiger.de. HL