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Sanierung, Neubau oder ein Umzug nach Bischofswiesen: Wie es mit der Mittelschule am Bacheifeld weitergeht, zeigt sich laut Mittelschulverband Ende 2015/Anfang 2016. Dann soll eine Machbarkeitsstudie eines Planungsbüros abgeschlossen sein. (Foto: Voss)

Damoklesschwert schwebt über dem Bacheifeld

Berchtesgaden – Wird die Mittelschule Berchtesgaden für mehrere Millionen Euro saniert? Ist ein Neubau wirtschaftlicher? Oder soll der Unterricht in das Schulgebäude der Mittelschule Bischofswiesen verlagert werden? Diese Fragen will der Mittelschulverband Berchtesgaden bis Anfang 2016 geklärt haben. Die verschiedenen Varianten prüft ein Planungsbüro derzeit mithilfe einer Machbarkeitsstudie. Das gab der Vorsitzende des Verbands Franz Rasp in einer Sitzung am Dienstag im Namen der fünf Bürgermeister des Talkessels bekannt.


Im Mittelschulverband Berchtesgaden haben sich die Gemeinden Berchtesgaden, Schönau am Königssee, Ramsau und Marktschellenberg zusammengeschlossen. Sie betreiben gemeinsam das Gebäude am Bacheifeld, das dringend sanierungsbedürftig ist. Bischofswiesen betreibt seine Mittelschule eigenständig. Bei der Durchführung des Unterrichts kooperieren beide Schulen als Mittelschulverbund Berchtesgaden.

Laut der Erklärung, die erster Bürgermeister und Verbandsvorsitzender Franz Rasp am Dienstag verlas, wollen alle fünf Bürgermeister bei der »Planung der in den nächsten Jahren anstehenden Sanierungsmaßnahmen in Berchtesgaden« eng zusammenarbeiten. Dringend nötig wären neue Fenster, Sonnenschutz-Rollos, Verkabelungen aller Räume und neue Böden. Marktkämmerer Richard Beer informiert: »Das Schulgebäude wurde 1970 gebaut. Nach 45 Jahren ist einfach eine Generalsanierung notwendig.« Momentan läuft laut Beer die Ausschreibung zu den Arbeiten für den Brandschutz. Geplant sind hier zum Beispiel Feuertreppen außerhalb des Schulgebäudes.

Neben verschiedenen Sanierungsmaßnahmen wird in der Machbarkeitsstudie, die 50 000 Euro kostet, auch ein Neubau geprüft. Zudem wird die Frage beantwortet, ob das Schulgebäude in Bischofswiesen für alle Mittelschüler des Talkessels geeignet wäre. Eine entsprechende Anfrage hat der Mittelschulverband bereits an die Gemeinde Bischofswiesen gestellt. Bei allen Varianten soll die Entwicklung der zukünftigen Schülerzahlen im südlichen Landkreis im Auge behalten werden. Momentan sind 268 Schüler in der Mittelschule Berchtesgaden, 102 in Bischofswiesen.

Der nächste Schritt: Die Gemeinde Bischofswiesen will bis zum Ende des Jahres Zahlen ermitteln. Eine erste Vorentscheidung könne daher erst 2016 erfolgen, sagte Rasp.

Diese Erklärung der fünf Bürgermeister Franz Rasp, Thomas Weber, Herbert Gschoßmann, Hannes Rasp und Franz Halmich wird laut Franz Rasp »vielen Gerüchten den Wind aus den Segeln nehmen«. Die Rektorin der Mittelschule Berchtesgaden, Annette Ritter, meldete sich als Erste zu Wort: »Wir bitten auf jeden Fall um eine Lösung für die Mittelschule vor dem Jahr 2019.« Rasp entgegnete, die Entscheidung könne nicht gefällt werden, bevor nicht valide Zahlen vorlägen. Dies sei Ende 2015/Anfang 2016 der Fall.

Michael Koller, Mitglied des Verbands und FWG-Gemeinderat in Berchtesgaden, ist nach eigener Aussage einer Prüfung gegenüber aufgeschlossen. Jedoch hatte er eine Fülle an Fragen an den Vorsitzenden: »Welche verschiedenen Sanierungsvarianten gibt es? Woher soll das Geld kommen? Was heißt das für die anderen Gemeinden?« Der Marktbürgermeister antwortete: »Deswegen dauert es mit einer Entscheidung bis Dezember, um all diese Fragen zu berücksichtigen.« Dann liegen die Zahlen aus der Studie vor.

Herbert Gschoßmann, erster Bürgermeister der Gemeinde Ramsau, brachte einen anderen Aspekt ein: »Wir haben zwar eine große Verantwortung gegenüber den Schülern, aber auch gegenüber den Bürgern. Man muss für dieses Projekt wieder an anderer Stelle einsparen. Es gilt, sachlich zu entscheiden, was die beste Lösung ist.« Annabelle Voss