»Das ist meine letzte Ansprache«. Mit diesen Worten eröffnete die scheidende Präsidentin der Faschingsgilde Berchtesgaden die Jahreshauptversammlung. Nach dem Totengedenken blickte sie auf den vergangenen Fasching zurück, der ein außergewöhnlich langer war. Der Hofball war von vielen weiteren Faschingsgilden besucht, aber von zu wenig Gästen. »Berchtesgaden ist halt absolut kein Faschingsland«, stellte Schröer etwas resigniert fest. Sie gibt den Verein schuldenfrei an ihre Nachfolger weiter, wenn auch die Gilde etwas auf Sparflamme weitergeführt werde. »Meine Jahre als Präsidentin haben mir Spaß gemacht. Ich habe viel Interessantes erlebt und ich danke allen Aktiven für ihre Unterstützung. Ich bleibe der Faschingsgilde auch weiterhin treu, aber ohne Verantwortung, sondern nur aus Vergnügen.«
Die Aktivitäten des letzten Jahres fasste Schriftführerin Brigitte Pilz zusammen. Viele Institutionen wurden von der Gilde in der närrischen Zeit besucht, ebenso Bälle und Umzüge. Auch die Kassiererin Elisabeth Loder verlas ihren Kassenbericht; anschließend wurde das Präsidium entlastet.
Als letzte Amtshandlung vor den Neuwahlen konnte Karin Schröer die beiden langjährigen Mitglieder Stefanie Ernst für zehn Jahre und Marianne Lipsky für 30 Jahre Mitgliedschaft ehren.
Die Neuwahlen leitete der Landespräsident des Bundes der Österreichischen Faschingsgilden, Dr. Gerhard Ummenberger. Da weder ein Kandidat noch eine Kandidatin für das Amt des Präsidenten gefunden werden konnte, blieb dieser Posten unbesetzt. Als Vizepräsident wurde Werner Pilz gewählt und Kassiererin Elisabeth Loder und Schriftführerin Brigitte Pilz wurden in ihrem Amt bestätigt. Die Beiräte wurden gleichfalls gewählt. Es sind Stefanie Ernst, Anna Moderegger, Manfred Borho, Christian Kugler, Gabriele Gsenger, Arlene Krammer und Monika Borho. In den Bundeselferrat des Bundes Österreichischer Faschingsgilden wurde wieder Ludwig Schröer als Abgesandter bestätigt.
Ehrenpräsident Dr. Hans Gugg überreichte Karin Schröer, die insgesamt 15 Jahre lang als Präsidentin fungiert hatte, einen großen Blumenstrauß als Anerkennung für ihre Bemühungen um die Faschingsgilde. Als erste Amtshandlung des neuen Präsidiums wurde Schröer zur Ehrenpräsidentin ernannt, was diese sehr gerührt aufnahm. Trotz des verkleinerten Präsidiums soll die Faschingsgilde weitergeführt werden. Allerdings wird es nächstes Jahr keinen Hofball geben und auch kein Prinzenpaar, wie Brigitte Pilz berichtete. Doch deswegen lassen sich die Narren ihren Spaß an der närrischen Zeit nicht verderben und werden ein kleineres Alternativprogramm auf die Beine stellen. Christoph Merker