Angehende und junge Holzhandwerker, die noch nicht 27 Jahre alt sind, können am deutschlandweiten Wettbewerb teilnehmen. »Technik, die voranbringt und Menschen, die bewegen«, ist ein Motto der jährlichen Ausschreibung. Das Preisgeld ist auch als Investition für die Zukunft gedacht, denn in der Regel gehen die Absolventen im Anschluss an die Ausbildung zur Meisterschule oder beginnen ein weiterführendes Studium. Es ist auch oft das Gesellenstück, das zum Wettbewerb eingereicht wird. So war das auch bei den Kandidaten aus der Berchtesgadener Schnitzschule der Fall.
Sowohl in der Jury-Begründung für die Preisvergabe an Christina Staudacher und auch Jonas Eiling heißt es, dass man die Bemühungen der Schnitzschule, großen Wert auf die Gestaltung zu legen, den jeweiligen Stücken gut ansehe. In seiner Ausbildung in Berchtesgaden habe Jonas Eiling den fachgerechten Umgang mit Massivholz gelernt, was auch sein Gesellenstück aus massivem Kirschbaum mit trichtergezinkten Schubladen und gegrateten Flächen zeige. Nach Beendigung seiner Ausbildung wirkte Jonas Eiling als Geselle am Neubau einer Kirchenorgel in der Orgelbauwerkstatt Lieb in Bietigheim-Bissingen mit, dann folgte die Meisterschule.
Preisträger beim jüngsten Wettbewerb ist Milan Dahmen. In der Sparte »Inspirierte Gestalter« überzeugte der inzwischen 24-Jährige als virtuoser Gestalter, der eigenständige Ideen mit handwerklicher Souveränität umzusetzen vermag, urteilte die Jury. Milan Dahmen, der nach einem Intermezzo im Orgelbau inzwischen bei einem Treppenbauunternehmen im Schwarzwald arbeitet, sei würdiger Vertreter dieser Spezies.
Der akademische Berufsweg über ein Ingenieurstudium war bereits ins Auge gefasst, als Milan Dahmen seine Liebe zum Handwerk entdeckte. Den Preis erhielt er für einen skulptural gearbeiteten Tisch in Hainbuche. Dieter Meister