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Ein putziger Kauz, der gefährliche Bubi und zwei Mafiosi-Mankei

Berchtesgaden (cw/cfs) – Pensionen für Urlauber gibt es im Berchtesgadener Land viele. Aber nur eine für erholungsbedürftige Wildtiere. Und die betreibt Falkner Wolfgang Czech auf dem Obersalzberg. Nach wie vor ist Kauz Lilly die große Attraktion in seinem Adlergehege. Hunderte von Tierliebhabern haben in den vergangenen Wochen den kleinen Waldkauz besucht.


Czech hatte den ausgesetzten Greifvogel Anfang Mai aufgenommen und liebevoll aufgepäppelt (wir berichteten). Inzwischen lässt sich Lilly die Sonne auf die Federn scheinen und nimmt immer wieder ein erfrischendes Bad. Jüngst hat sie sogar ihre erste Beute »erlegt«, einen Regenwurm. Lilly lässt sich von Besuchern nach wie vor geduldig über ihr zartes Federkleid streicheln. Bald wird sie jedoch auf Mäusejagd gehen. Die Tage im Adlergehege sind dann gezählt. Wenn sie selbst Beute schlagen kann, kommt Lilly nur noch auf Besuch zu Falkner Czech, der sich jedoch nicht über zu wenig Arbeit beklagen kann. Jüngst brachte man ihm einen verletzten Turmfalken, den Falkner Christian Oechsner in Bad Reichenhall versorgt und später wieder auswildert. Zwei Bussarde und ein Specht waren kürzlich ebenfalls »Pensionsgäste« im Adlergehege.

Immer, wenn Bubi, ein stattlicher Uhu und großer Jäger, beim Gehege vorbeischaut, sperrt Czech die kleine Lilly weg. Denn sie wäre für Bubi eine willkommene Beute. Der größte Uhu seiner Art nimmt es nämlich sogar mit Füchsen auf.

Es gibt jedoch auch eine traurige Nachricht aus dem Adlergehege. So wurden vier junge Murmeltiere sehr zum Bedauern von Czech Beute eines Raubtieres. An die alten Mankeis »Al Capone« und »Don Corleone«, beide wohlgenährt, trauen sich jedoch keine anderen Tiere heran.