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Erste Erfolge in der Bergwaldoffensive vorgestellt

Berchtesgaden (AELF) - Ein Bild von den Fortschritten in den Projekten der »Bergwaldoffensive« machten sich kürzlich Lokalpolitiker, Vertreter von Behörden und Verbänden sowie mehrere Wissenschaftler am Obersalzberg. Sie waren der Einladung von Landrat Georg Grabner und des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Traunstein (AELF) gefolgt.


Auf einer Exkursion im Projektgebiet »Gratzeneinbruch« am Salzberg stellten Revierleiter Otto Ertl und der neue Projektmanager Sebastian Klinger die bislang durchgeführten Maßnahmen vor. So wurde eine von Schulkindern durchgeführte Pflanzaktion besichtigt, welche gemeinsam durch die Jägerschaft und Mitarbeitern des AELF betreut worden war. Dabei wurde auch die Thematik Wald und Wild diskutiert. »Eine an den Wald angepasste Wilddichte ist für das Aufwachsen eines stabilen Bergwaldes zwingend notwendig«, so Alfons Leitenbacher, Leiter des AELF Traunstein. Auch eine frühzeitige und regelmäßige Durchforstung ist für einen stabilen Wald von großer Bedeutung. Die dafür notwendige Voraussetzung - eine Grunderschließung über Forstwege - ist in dem Projektgebiet nun abgeschlossen, erste Pflegemaßnahmen wurden bereits durchgeführt.

Aufgrund der positiven Erfahrungen aus den laufenden Projekten der Bergwaldoffensive und der großen Nachfrage von Waldbesitzern präsentierte Projektmanager Sebastian Klinger mögliche weitere Projektgebiete. Landrat Grabner lobte den Willen, sich gemeinsam für den Bergwald einzusetzen und das große Interesse der Beteiligten: »Es ist wichtig, miteinander zu reden und gemeinsam an einem Strang zu ziehen.«

»Wir haben eine gemeinsame Verantwortung für unseren Bergwald«, betonte Rupert Wörndl, Bereichsleiter Forsten am AELF Traunstein. Aus diesem Grund sind im Bergwaldforum Berchtesgaden unter dem Vorsitz von Landrat Georg Grabner die verschiedenen Interessensvertreter für den Bergwald beteiligt. Von den Bürgermeistern der Gemeinden über die Fraktionschefs des Kreistags bis zu den Vertretern der Naturschutzbehörde, des Straßenbau- und des Wasserwirtschaftsamtes sind alle Verbände und Einrichtungen, die mit Natur, Bergwald, Tourismus, Weiderechten und Jagd zu tun haben, vertreten.

»Der Bergwald ist mit seinen vielfältigen, wichtigen Schutzfunktionen durch den Klimawandel besonders stark betroffen. Daher ist es wichtig, in gefährdeten Bereichen rechtzeitig Maßnahmen zum Schutz dieser Bergwälder zu ergreifen«, so Leitenbacher. Im Rahmen der Bergwaldoffensive werden Waldbesitzer daher bei dem Umbau auf klimatolerante Bergmischwälder in kritischen Bereichen fachlich und finanziell besonders unterstützt.

Ein möglichst strukturreicher Bergmischwald kann die vielfältigen Funktionen wie Hochwasser-, Steinschlag- oder Lawinenschutz bestmöglich erfüllen. Um die Bergwälder rechtzeitig fit für den Klimawandel zu machen, hat die Bayerische Staatsregierung 2008 die Bergwaldoffensive ins Leben gerufen. Aufgrund des Erfolges wurde kürzlich ihre Fortsetzung zumindest im kommenden Doppelhaushalt beschlossen.

Weitere Informationen zur Bergwaldoffensive gibt es unter www.aelf-ts.bayern.de/forstwirtschaft.