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Joachim Herrmann (l.), bayerischer Staatsminister und Schirmherr des Rennrodel-Weltcups am Königssee, und BSD-Leistungssport-Referent Alexander Resch (r.) freuten sich über den großartigen Erfolg von Natalie Geisenberger vom ASV Miesbach am Königssee. (Foto: Wechslinger)

»Ich bin ein Fan des Berchtesgadener Landes«

Schönau am Königssee – Die Schirmherrschaft über den Rennrodel-Weltcup am Königssee lag in den Händen von Joachim Herrmann, Bayerischer Staatsminister des Innern. Der 58-Jährige war bei dem sportlichen Großereignis am Wochenende vor Ort und stellte sich den Fragen des »Berchtesgadener Anzeigers«.


Herr Minister, Sie waren vor eineinhalb Jahren bei der großen Bergübung am Königssee dabei. In diesem Jahr kamen Sie zur Bergung des Höhlenforschers aus der Untersberg-Höhle und auch in die Dokumentation am Obersalzberg. Jetzt sind Sie zum Rennrodel-Weltcup erneut in der Region. Haben Sie ein Faible für Berchtesgaden oder ist das alles ein Zufall?

Staatsminister Joachim Herrmann: Das ist natürlich kein Zufall, ich bin wirklich ein Fan des Berchtesgadener Landes. Berchtesgaden präsentiert sich immer wieder prächtig, im Winter genauso wie im Sommer. Ich war ja nicht nur bei den besagten Großereignissen in Berchtesgaden. Ich habe mich auch mit Landrat Georg Grabner Ende August über die Eisenbahnstrecke nach Berchtesgaden beraten. Das ist mir ein wichtiges Anliegen. Zudem habe ich auch noch einmal in Ruhe das »Haus der Berge« besichtigt. Alleine diese Vielfalt beschäftigt mich als Innen-, Verkehrs- und Sportminister. All diese Themen müssen abgearbeitet werden. Außerdem lässt der Landrat keine Gelegenheit aus, mich daran zu erinnern, dass ich wieder einmal in sein Land kommen muss.

Wann sind Sie auf Rennrodeln aufmerksam geworden?

Herrmann: Ich habe das Rennrodeln immer schon interessiert mitverfolgt und war vor einiger Zeit auf Einladung des Landrats schon einmal im Sommer hier und habe die wunderbare Bahn besichtigt. Bei einer Weltcupveranstaltung war ich das erste Mal im letzten Jahr. Das hat mich richtig fasziniert und daher habe ich sehr gerne die Schirmherrschaft übernommen. Es ist am Königssee eine herrliche Sportarena, man genießt eine großartige Gastfreundlichkeit der Menschen. Aber auch die Ergebnisse der Rodelsportler sind bemerkenswert. Es gibt keine andere Wintersportart, in der wir Deutschen seit so langer Zeit führend sind. Das alles fügt sich prächtig zusammen.

Was fasziniert Sie an dieser Sportart?

Herrmann: Zunächst einmal sieht man als Laie nicht so viel. Aber wenn man die knappen Entscheidungen zum Teil auf Tausendstelsekunden sieht und jede Bewegung beobachten kann, dann ist das schon faszinierend. Die Sportler müssen über eine höchste Körperbeherrschung verfügen und natürlich spielt auch gutes Material eine wichtige Rolle. Ich habe enormen Respekt vor dem Rodelsport mit seinen großartigen Sportlerinnen und Sportlern.

Was sagen Sie zur neuen Event-Arena in der Mitte der Bahn?

Herrmann: Mir wurde berichtet, dass das bisherige Zelt ein Defizit war. Wenn man heutzutage anderswo hinsieht, stehen ja auch Festbauten, das gehört heutzutage einfach dazu. Das ist gut für die gesamte Medienszene, die Sponsoren, Funktionäre und Sportler. Das Haus ist auch nicht übertrieben aufwendig gebaut worden, sondern es wurde dabei auch auf die Kosten geschaut. Aber diese Event-Lounge ist durchaus gelungen und fügt sich auch gut in die Landschaft ein. Hinzu kommt, gut sichtbar, die Deutsche Post. Dies ist wirklich gut gelungen.

Sie sind ja schon einmal mit dem Bob mitgefahren.

Herrmann: Das ist richtig. Das war im letzten Jahr, als ich dazu motiviert worden bin. Im Bob nach mir ist der Berchtesgadener Pfarrer Dr. Thomas Frauenlob gefahren und ich war schon überzeugt, dass ich mit dessen guten Segen heil unten ankomme. Und so ist das auch gelungen.

Treiben Sie selbst Sport?

Herrmann: Ich bin seit meiner Jugend gerne mit dem Fahrrad unterwegs. In meiner Heimat, der Fränkischen Schweiz, gibt es viele schöne Radstrecken.

Worauf hoffen Sie im Jahr 2015?

Herrmann: Zunächst einmal darf ich feststellen, dass es uns in Bayern in der Gesamtheit so gut geht wie nie zuvor, was Lebensstandard und Wohlstand betrifft. Ich wünsche mir jedoch auch die Bescheidenheit, zu sagen, dass wir noch viel vorhaben und uns weiter entwickeln wollen. Es sollte sich mehr ein Gefühl von Zufriedenheit einstellen, aber wir dürfen auch den Blick in andere Teile der Welt nicht vergessen. cw