15 Jahre alt ist Franz Punz, der im ausverkauften Kinosaal vor der Leinwand steht und das Publikum mit seiner Kollegin Stefanie Ebner begrüßt. Natürlich hat er sich für die erste Vorstellung seines aufwendig produzierten Filmes viel vorgenommen. Alle Filmdarsteller werden einzeln begrüßt, dann kommen sie unter großem Applaus in das Kino und nehmen ihre Plätze ein.
»Der aufregendste Tag im Leben«
Franz Punz jr. ist voller Vorfreude, »für mich ist heute der aufregendste Tag im Leben.« Bereits im Vorfeld hatte der Jungspund über Facebook die Online-Gemeinschaft auf seinen Film aufmerksam gemacht, Filmvorschauen veröffentlicht, James Blond bei einer Verfolgungstour auf dem Fahrrad etwa.
Natürlich waren es auch Bilder des Drehs, die im sozialen Netzwerk hochgeladen wurden. Die Werbung hat gewirkt: Rund 500 Kinokarten hat Punz im Vorfeld verkauft. Kinobesitzer Hans Klegraefe ist verblüfft: »So etwas gab es bei uns noch nie«, sagte er vor dem Film. Über Punz wusste Klegraefe zu sagen, dass er begeistert sei von dessen Professionalität. »Egal, was der mal anpacken wird – es wird mit Sicherheit erfolgreich werden«, so der Kinobesitzer.
Beachtliche Leistung
In der Tat ist das Geleistete mehr als beachtlich: Ein 15-Jähriger koordinierte während der Sommerferien über 30 Jugendliche, kümmerte sich um Drehgenehmigungen, sorgte für die notwendigen Requisiten. Natürlich sei das alles eine Mannschaftsleistung, verdeutlichte Punz, der sich das technische Equipment für den Dreh kaufte, professionelle Beratung in Anspruch nahm.
Und so zeigte sich die Premiere rund um James Blond, der nach Bischofswiesen kommt, als witziges Unterfangen, als gemeinschaftliche Leistung der besonderen Art. So geht es in dem 90-minütigen Streifen um die unvorstellbar wertvolle Krone König Ludwigs, um die Bauernfamilie Gruber und den vermeintlichen Geheimagenten, der mit seiner Mannschaft den Talkessel unsicher macht.
Witzige Szenen sind im Film enthalten, der Liebesaspekt wird nicht vernachlässigt und selbst das Trauerspiel hält Einzug im Punz’schen Kinofilm. Punz hat das Drehbuch geschrieben, war Regisseur, Aufnahmeleiter, Schnittmeister und Schauspieler in einer Person, »Tausende Stunden Arbeit« steckten in der Produktion, in den letzten Monaten habe es nichts anderes gegeben als den Film. Die Schule habe darunter gelitten, so Punz mit einem Lächeln.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die Liebe zum Detail, die ein Team aus Jugendlichen aufbrachte, ist bemerkenswert. Da kann man als Zuschauer schon über so manche Unschärfe im Film hinwegschauen.
Punz steht ganz am Anfang seiner Arbeit als Regisseur, trotzdem bedankte er sich bei all seinen Mitwirkenden mit einem Mini-Oscar, den er nach dem Film jedem Einzelnen verlieh. Blumen gab es zudem für die Damen, und auch die so wichtigen Sponsoren für solch eine Produktion wurden mit einer Anerkennung bedacht. Dass es mit dem Jugendfilmprojekt Bischofswiesen weitergehen wird, da ist sich Franz Punz jr. sicher. Kilian Pfeiffer
Weitere Vorstellungen: Sonntag, 26. Januar, 17.30 Uhr und Dienstag, 28. Januar, 17.30 Uhr.