Den Fall weiter kommentieren wollte der Landratsamt-Mitarbeiter nicht. Richter, der in Freilassing eine Medienagentur führt, hatte im Mai seine Arbeit aufgenommen. Als Pressesprecher fungierte er zugleich als Leiter des Büros des Landrats. In dieser Funktion war er auch für die Steuerungsunterstützung, die Bildungsregion, das Verkehrsmanagement und den Klimaschutz zuständig.
Das Arbeitsvolumen innerhalb der Behörde sei immens gewesen, nachdem im ersten Halbjahr der Katastrophenfall ausgerufen worden war, heißt es.
Spätestens nach Bekanntgabe der verschärften Allgemeinverfügung und dem folgenden Lockdown im Landkreis war das Landratsamt im Fokus der Aufmerksamkeit etlicher Medien. Von Dutzenden Anfragen pro Tag war die Rede. Auch Landrat Bernhard Kern hatte das Arbeitspensum der Pressestelle am Rande einer Pressekonferenz als »hoch« eingestuft und gleichzeitig sein Bestreben geäußert, jede Anfrage werde beantwortet.
Dass dies nicht möglich war, zeigte sich schnell: Der Pressestelle fehlte es an Personal. Die Behörde hat derzeit offiziell kein Sprachrohr nach außen. Denn die Stelle des Pressesprecher-Stellvertreters ist ebenfalls vakant und soll erst im Januar nachbesetzt werden.
Seit Landrat Bernhard Kern die Geschäfte seines Vorgängers übernommen hat, gab es zudem mehrere Veränderungen in der Kommunikation. Seit kurzer Zeit präsentiert sich die Behörde auch auf sozialen Medien wie Instagram und Facebook, was zusätzliche Organisation und Arbeit bedeutet. Gerhard Richter, gelernter Journalist und lange Jahre für das Radio tätig, hat sich auf Nachfrage bis Redaktionsschluss nicht geäußert: Schriftliche und telefonische Anfragen blieben unbeantwortet. kp