Bildtext einblenden
Insgesamt 69 Fahrzeuge zeigten elf hiesige Autohäuser. Über das Wochenende nutzten Hunderte Besucher das Informationsangebot im Kongresshaus. Fotos: Anzeiger/Pfeiffer
Bildtext einblenden
Bernd Buchwinkler (l.) und Berchtesgadens Bürgermeister Franz Rasp eröffneten am Samstagmorgen die »Berchtesgadener Automobil-Ausstellung«.

Mobilität für alle Wünsche

Berchtesgaden - Gewohnt kurz und bündig hat Berchtesgadens Bürgermeister Franz Rasp gemeinsam mit Bernd Buchwinkler vom gleichnamigen Autohaus am Samstagmorgen die »Berchtesgadener Automobil-Ausstellung« (BAA) eröffnet. An zwei Tagen präsentierten elf hiesige Autohäuser unzählige Neuheiten auf der gesamten Fläche des Kongresshauses. Dazu gab es ein großes Rahmenprogramm für Jung und Alt. Die Besucher nahmen das Angebot bei schlechtem, aber für die Ausstellung günstigem Wochenend-Wetter dankend an.


»Das Wetter ist so, wie es sein muss«, sagte Rasp kurz vor Eröffnung der Ausstellung. Auch Organisatorin Brigitte Reiter war sich sicher, dass die Rahmenbedingungen für die Schau nicht besser hätten sein können. Auch wenn die Besucherzahlen insgesamt rückläufig seien, so ein Autohaus-Vertreter, sei die BAA doch eine notwendige Veranstaltung geworden, die alle zwei Jahre stattfindet. »Hier haben wir die Chance, dass wir uns alle zusammen zeigen - ohne das typische Konkurrenzdenken.«

Dass die Branche zusammenhalte sei ein gutes Zeichen, sagte Rasp, der der Mobilität besondere Wichtigkeit attestierte. Öffentlichen Verkehrsmitteln sei es noch nicht gelungen, auf breiter Front Erfolg zu haben. »Vor allem in unserer Gegend ist es wichtig, dass man ein Auto hat«, sagte er. Für Rasp ist ein Auto zwar nur ein Zweckfahrzeug, wie er gegenüber der Heimatzeitung verriet. Wie wichtig es aber sei, dass man ein motorisiertes Gefährt habe, wisse er aus eigener Erfahrung. Jahrelang musste er arbeitstechnisch nach Rosenheim - täglich. »Zuerst bin ich mit dem Zug gefahren, das hat insgesamt aber zu lange gedauert. Deshalb stieg er auf das Auto um, bildete eine Fahrgemeinschaft.

»Ein Auto muss praktisch sein«, sagt auch Andreas Stockklausner vom gleichnamigen Subaru-Autohaus. Für einen Großteil der Kunden stehe die Zweckmäßigkeit im Vordergrund. Nach diesem Gesichtspunkt erfolge dann auch der Autokauf. Emotionalität verbinde der Kunde häufig nur noch mit Fahrzeugen, die das Besondere darstellten und »für die meisten sowieso nicht erschwinglich sind.« Mit dem Subaru BRZ, einem schnittigen Sportwagen für die Straße, versuche man genau jene emotionale Schiene zu bedienen.

Seat-Händler Martin Eppich zeigte unter anderem einen Seat Leon FR, »unser aktuelles Zugpferd«. Auch wenn der Automarkt schon seit jeher ein schwieriger sei, müsse man immer wieder Anreize setzen, um bestehen zu können. So zeigte sich auch auf der BAA, dass es derzeit vor allem attraktive Finanzierungsarten mit einer 0-Prozent-Finanzierung sind, die Kunden überzeugen sollen. »Dass ein Käufer sein Auto bar zahlt, kommt heute so gut wie nicht mehr vor«, so Eppich.

Thomas Buchwinkler vom Autohaus Buchwinkler präsentierte mit seinen Mitarbeitern gleich mehrere Automarken - vom sparsamen Volkswagen, dem eco-Up, der vor allem junge Menschen ansprechen soll, über Audi-Modelle bis hin zur aktuellsten Skoda-Neuheit. Markus Benischke vom Autohaus Benischke war mit drei Marken vertreten: Renault, Dacia und Nissan. Eines der Zugpferde: der Dacia Duster, ein günstiges Sports Utility Vehicle (SUV), das im vergangenen Jahr große Verkaufserfolge erzielen konnte.

Ganz auf den Fiat 500 L setzt Matthias Höfler vom Autohaus Höfler. »Das ist der große Bruder des Fiat 500.« Eine große Version jenes kleinen Fahrzeugs, das sich klar an eine weibliche Zielgruppe richtet. Überhaupt zeigte sich auf der BAA, dass Kleinfahrzeuge Konjunktur haben. Michael Loth vom Autohaus Opel Reiner stellte den neuen Opel Adam vor. »Das Auto kann man nach seinen individuellen Wünschen gestalten lassen.« Vom andersfarbigen Dach über den Kühlergrill bis hin zum Außenspiegel - über 30 000 Kombinationen soll es laut Herstellerangaben geben.

Ganz auf Hybrid setzt Toyota-Händler Leo Eppich. In 20 Modellen gibt es inzwischen die Hybrid-Technologie. »Das wird die Zukunft«, weiß der Fachmann. Entwicklungen wie das Car-Sharing seien zwar mit Vorsicht zu beobachten, eine Gefahr für den Fahrzeugverkauf sieht Eppich aber nicht. Bereits heutzutage besitzen viele Menschen in Großstädten kein eigenes Auto mehr. Beim Car-Sharing kann man sich nach Bedarf ein Fahrzeug ausleihen und bezahlt dieses entsprechend der zurückgelegten Fahrstrecke und Dauer.

Hochpreisiger ist da schon BMW unterwegs. Alois Landler vom Autohaus Moderegger hatte unter anderem den X3 und ein Modell des BWM 530 d im Angebot. Jedes Modell gibt es auch mit Allrad-Antrieb. »Bei uns in der Region ist das für den Käufer wichtig«, meint der Experte. So auch Hans Angerer vom Ford-Autohaus. Am Samstag konnte er mit der Neuauflage des Ford Kuga eine Deutschlandpremiere vorstellen.

Beim Autohaus W&M Sauder stand der neue Suzuki Swift im Fokus der Aufmerksamkeit. Der »City-Flitzer« soll ein Fahrzeug für den kleineren Geldbeutel sein, der die unterschiedlichsten Zielgruppen ansprechen soll. Michael Czech vom gleichnamigen Peugeot-Autohaus hatte unter anderem den neuen Peugeot 208 mit dabei - schnittig »und für jeden geeignet.«

Sonderausstattungen sind insgesamt wichtiger geworden - so die einhellige Meinung der Autohändler. Dennoch achten die Käufer auf ihren Geldbeutel. »Locker sitzt das Geld schon lange nicht mehr«, weiß einer. Die Zweckmäßigkeit, dass man von A nach B kommt, stehe im Vordergrund. »Wenn das Auto dann auch noch gleichzeitig schick aussieht, kann das nur ein Vorteil sein.« Dass am Ende ein Auto aber nur fahren muss, darüber ist man sich auch unter den Besuchern einig. »Wie komfortabel man unterwegs sein möchte, ist die andere Frage.«

Mehr Bilder von der BAA gibt es unter www.berchtesgadener-anzeiger.de. Kilian Pfeiffer