Die Fahnenabordnungen der örtlichen Vereine hatten im Altarraum Aufstellung genommen, die Kirchenbänke waren von Schellenberger Bürgern (fast alle in Festtagstracht gekleidet) bis auf den letzten Platz besetzt, als Pfarrer Georg Galinski mit Pater Christian aus Prag, Diakon Bernhard Hennecke und einer großen Anzahl von Ministrantinnen und Ministranten in die Kirche St. Nikolaus einzog. Die Musikkapelle Marktschellenberg spielte dazu das Stück »Choral Alpin«. Die Kirche war zum Erntedankfest wunderschön geschmückt, am Seitenaltar eine Erntekrone, vor dem Hauptaltar unzählig viele Früchte, Brot und Gemüse. Viele Fuikln erstrahlten auf der anderen Seite. Geschmückte Heiligenfiguren für die geplante Prozession standen ebenfalls im Altarraum, die Prozession fiel allerdings wetterbedingt aus.
Musikalisch wurde der Festgottesdienst vom Schellenberger Kirchenchor und von der Musikkapelle Marktschellenberg gestaltet. Der gemischte Chor mit Orgel inszenierte das Werk von Pater Edmund Angerer »Missa in F«.
»Ich danke euch, liebe Schellenberger, dass ihr mich vor 21 Jahren vorbehaltlos aufgenommen habt.« Dies waren die Eingangsworte von Pfarrer Galins-ki in seiner Predigt. »Ich habe hier nicht nur meine zweite Heimat, sondern ein richtiges Zuhause gefunden. Gott hat mir hier die tiefgreifendsten Jahre meines Priesterlebens geschenkt.« In seinen umfassenden Dankesworten vergaß Galinski niemanden, angefangen bei Pfarrer Dr. Walter Brugger, der ihn nach Marktschellenberg geholt hat, über die Ministranten, die Kommunion- und Firmhelfer bis zu den Mesnern in Schellenberg und Ettenberg. Er habe in seinem christlichen Dasein noch keine bessere Mesnerin als die Marianne Kranawetvogl gesehen, lobte der scheidende Pfarrer. Sein Dank galt dem Kirchenchor und dessen Dirigenten, der Musikkapelle Schellenberg, den Vereinen, dem Pfarrgemeinderat, der Schule, den Bäuerinnen und der politischen Gemeinde. Drei Bürgermeister habe er während seines Wirkens erlebt.
Im Anschluss an die Predigt ehrte Bürgermeister Franz Halmich den Geistlichen. Er überbrachte den Dank der politischen Gemeinde und stellte fest, dass der Weggang von Pfarrer Galinski ein Verlust für Marktschellenberg sei. Halmich: »Sie haben Akzente gesetzt, die über die seelsorgerische Tätigkeit hinausgingen. Es gab viele Berührungspunkte zwischen Rathaus und Pfarrhaus. Ihnen war es immer ein Anliegen, Brücken zu schlagen zwischen der politischen und kirchlichen Gemeinde«. Als Abschiedsgeschenk überreichte der Bürgermeister ein Bild mit der Brücke und dem Heiligen Nepomuk von Marktschellenberg.
Dank überbrachte auch der Vorsitzende des Pfarrgemeinderats, Rudi Jäckel. Er würdigte die seelsorgerische Tätigkeit Georg Galinskis in Marktschellenberg. »Sie sind einer von uns geworden und bleiben einer von uns. Wir feiern Erntedank, den Dank für die Früchte und den Dank für die 21 Jahre, die wir Sie haben durften«.
Pfarrer Georg Galinski segnete daraufhin das Brot und die Früchte und feierte gemeinsam mit Diakon Bernhard Hennecke und Pater Christian das Messopfer. Während der Wandlung schossen die Schellenberger Prangerschützen. Den Schlusssegen spendete der Pfarrer mit der Monstranz und man sang gemeinsam das Lied »Großer Gott wir loben dich«. Angeführt von der Musikkapelle Marktschellenberg, gab es bei kräftigem Regen einen Festzug zum Pfarrhaus. Währenddessen schossen die Schellenberger Weihnachtsschützen. In einem kleinen Festzelt am Pfarrhaus gab es eine Abschiedsfeier. B. St.