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Nominierungsversammlung der Freien Wähler/Ramsauer Wahlblock (v.l.): Josef Maltan, Sebastian Karl, Andreas Zörner, Barbara Resch, Rudi Fendt, Katrin Dirscherl, Michael Koller, Johannes Resch, Herbert Sieger, Hannes Grill. Auf dem Bild fehlt Mathias Votz. Foto: privat

Nach dem eigenen Gewissen entscheiden

Ramsau – Jetzt steht auch die Liste von Freien Wählern/Ramsauer Wahlblock für die Kommunalwahlen am 16. März. Zur Nominierungsversammlung traf man sich kürzlich in der Gaststätte »Rehwinkel«.


Vorsitzender Sebastian Karl, seit nunmehr 14 Jahren im Amt, konnte zur Versammlung eine große Anzahl interessierter Ramsauer Bürger sowie mehrere Ehrengäste begrüßen. Der Vorsitzende erinnerte an das verstorbene langjährige Gemeinderatmitglied Hans Sebold, der dem Ramsauer Wahlblock immer eng verbunden war.

Sebastian Karl freute sich darüber, dass der Satzungszweck wieder erfüllt werden könne, nämlich allen Ramsauer Bürgern eine Plattform zu bieten, damit sie in allen kommunalen Angelegenheiten frei nach dem eigenen Gewissen entscheiden können. Eingeladen zu dieser Nominierungsversammlung waren deshalb alle wahlberechtigten Ramsauer Bürgerinnen und Bürger. So sei mehr als die Hälfte der bisherigen Bewerber um einen Platz im Gemeinderat nicht Mitglied im FW/RWB gewesen. »Das unterscheidet uns vom Mitbewerber CSU«, sagte Karl.

Ein kurzer Abriss zeigte, dass in den letzten sechs Jahren eine positive Zusammenarbeit im Gemeinderat möglich war. »Viel Zustimmung erhielt Bürgermeister Gschoßmann mit seiner zupackenden Art«, stellte Sebastian Karl fest. Der FW/RWB wolle weiterhin konstruktiv mitarbeiten, nicht blockieren, Verbesserungen einbringen und das Gemeindeoberhaupt in Ausübung seines Amtes kontrollieren. »Dass Kontrolle notwendig ist, zeigt das strittige Thema Klauspoint«, das das Potenzial hat, die Ramsau erneut zu spalten«, warnte der 1. Vorsitzende.

Karl sprach einige Themen für die nächste Wahlperiode an, wie zum Beispiel das Baugebiet Rehlegg, das auch nach über sechs Jahren noch nicht einmal zur Hälfte bebaut sei. Man müsse sich auch den Fragen stellen, wie sich das von der Gemeinde mitzutragende Defizit des Kongresshauses nach dem Umbau verändere, oder wie es mit dem Zweckverband Interkommunales Gewerbegebiet weitergehe. Ein Wunsch des Vorsitzenden ist es, mehr als die gegenwärtig vier belegten Gemeinderatssitze bei den Wahlen am 16. März zu erringen.

Die anschließende Nominierungsveranstaltung leitete auf bewährte Art der frühere stellvertretende Vorsitzende und ehemalige Gemeinderat Josef Renner unter dem Motto »Wir sind so frei«. Er stellte den FW/RWB nochmals als alternative Plattform zur CSU und anderen Parteien vor. »Mehrheit ist jedoch eine Aufgabe, mit der die CSU manchmal nicht verantwortungsvoll umzugehen weiß«, sagte Renner. Als Beispiel führte er die Vergabe des Amts des 2. Bürgermeisters an die CSU an. Die Ramsau bilde hier die unrühmliche Ausnahme unter den Gemeinden des Berchtesgadener Talkessels. Renner stellte die Vision einer gemeinsamen Liste in den Raum.

Im Anschluss wurden die Kandidaten der FW/RWB zur Gemeinderatswahl vorgeschlagen und hatten die Gelegenheit, sich einzeln vorzustellen. Die Listenplätze wurden von den Versammlungsteilnehmern in geheimer Wahl vergeben. Hier zeigte sich der Unterschied zur CSU, die ihre Mitglieder über eine vom Vorstand vorgefertigte Liste abstimmen ließ. Während das Abstimmungsergebnis durch Wahlvorstand Bernhard Stöckl ermittelt wurde, richtete der stellvertretende Kreisvorsitzende und Berchtesgadener Bürgermeisterkandidat Michael Koller einige Worte an die Versammlung.

Die Wahl brachte folgendes Resultat: Rudi Fendt (Rektor, Leiter der Bergwachtbereitschaft, Gemeinderat), Hannes Grill (Verwaltungsfachmann, Gemeinderat), Sebastian Karl (1. Vorsitzender FW/RWB, selbstständiger Bilanzbuchhalter), Johannes Resch (milchwirtschaftlicher Laborant), Barbara Resch (Kinderkrankenschwester), Josef Maltan (Landwirt, Ortsobmann Maschinenring), Herbert Sieger (Kfz-Meister und Landwirt), Andreas Zörner (Zimmerer und Landwirt), Mathias Votz (Berufskraftfahrer), Katrin Dirscherl (Krankenschwester und Sporttrainerin). FW/RWB