Sepp Stein, Kreisfachberater für Gartenbau und Landschaftspflege im Berchtesgadener Land, erläutert, wie man dem Erreger auf der Spur ist: »Marssonina coronaria ist ab dem Frühsommer und nach längeren Regenperioden, so wie dieses Jahr Ende Juni, erkennbar. Grau-schwarze Blattflecken, umgeben von einem braun-roten Rand an der Oberseite der Blätter, weisen auf eine Infektion von Marssonina coronaria hin.« In diesem Stadium, so Sepp Stein, sei der Pilz auch mit dem weit verbreiteten Apfelschorf zu verwechseln. Später würden die Flecken zusammenwachsen oder zwischen den Blattadern verästeln. Dadurch werden die Blätter geschwächt, sie verfärben sich gelb, oft mit noch intakten grünen Flecken dazwischen, und fallen dann einige Tage später ab. In dieser Zeit sei der Pilz durch sein »buntes« Auftreten am Laub am leichtesten zu erkennen, wobei jede Sorte leicht unterschiedliche Symptome zeigt. »Der Blattfall beginnt meist mittig im unteren Teil des Baumes und kann bei starkem Befall im Frühherbst einen vollkommen blattfreien Baum verursachen.
Durch den verfrühten Blattfall wird der Baum jedoch geschwächt und der Knospenansatz für das darauffolgende Jahr wird gehemmt. Bei sehr starkem Befall können in seltenen Fällen auch die Früchte schorf-ähnliche Symptome aufweisen«, führt Sepp Stein weiter aus.
Der aus den subtropischen Regionen Südostasiens stammende Pilz entwickelt sich am besten bei nass-warmem Klima. Niederschlagsreichere und wärmere Sommer als Auswirkung des Klimawandels werden als ein Grund für die Ausbreitung in Europa genannt.
»Noch ist die Entwicklung im Jahresverlauf von Marssonina coronaria nicht vollständig geklärt«, so der Kreisfachberater. »Als einzige gesicherte Infektionsquelle wurde das Falllaub des Vorjahres identifiziert. Dort finden sich im darauffolgenden Frühjahr etwa ab April erneut Sporen, die potenziell zu Infektionen führen. Um benachbarte Bäume vor einer Ansteckung zu bewahren, sollte das abgefallene Laub schnellstmöglich entfernt und entsorgt werden.« Ebenso gilt das Auslichten durch fachgerechten Schnitt als sinnvolle Maßnahme, da so das Laub schneller abtrocknen kann. Zwar sind einige Sorten anfälliger als andere, resistente Sorten wurden bisher jedoch noch nicht gefunden beziehungsweise gezüchtet.
»Falls Sie die beschriebenen Symptome an Ihrem Apfelbaum erkennen oder Fragen zu Marssonina coronaria oder anderen Gartenthemen haben, kontaktieren Sie uns bitte«, bietet Sepp Stein an.
Der Kreisfachberater für Gartenbau und Landschaftspflege im Berchtesgadener Land ist unter der Telefonnummer 08651/773-853 oder der E-Mail-Adresse josef.stein@lra-bgl.de erreichbar. fb