Dabei begann alles recht zufällig. Fredi Schmitz kam in Remagen in amerikanische Kriegsgefangenschaft. »Wir lebten nach dem Kriegsende drei Monate lang auf einem Kornfeld im Freien. Zu essen gab es außer Weißbrot und Trockenpulver kaum etwas. Zum Schlafen buddelten wir Löcher, um uns vor der Kälte zu schützen«, erinnert sich der 85-Jährige, der sich nach der Entlassung aus der Gefangenschaft in einen Zug setzte und einfach nach Süden fuhr.
»Ich kannte Weißbach an der Alpenstraße, weil ich dort einmal bei einer Kinderlandverschickung war. Mein Ziel war zunächst der Chiemsee oder die Berge«. Das Schicksal wollte es, dass Fredi Schmitz in Rückstetten bei Teisendorf aus dem Zug ausstieg und beim Menten-Bauern aufgenommen wurde. »Ich schlief im Heustadl und bekam für meine Arbeit am Hof reichlich zu essen«, erinnert sich der Jubilar. Bei einem Dirndlkranzl in Rückstetten lernte Schmitz seine spätere Ehefrau Resi (vulgo Moosecker-Resi) kennen. Am 9. Februar 1948 feierten die beiden in Teisendorf Hochzeit.
Im Jahr 1954 zog das Ehepaar aus beruflichen Gründen nach Neuss, woher Fredi Schmitz stammte. Nach dem Berufsleben zogen die beiden nach Bad Reichenhall, wo sie bis zum letzten Jahr lebten. Weil es Resi Schmitz gesundheitlich nicht mehr so gut ging, nahmen die Kinder das Ehepaar in ihrem Haus auf der Klaushöhe auf. Dort wurde kürzlich mit 15 Verwandten und Freunden die »Eiserne Hochzeit« gefeiert. Christian Wechslinger