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Über 8 200 Euro kamen beim »Little Oktoberfest« zusammen. Die Beteiligten um Organisator Peter Juhre (mit Scheck) freuten sich darüber im Festsaal des Gasthauses »Unterstein«. Foto: Anzeiger/kp

Sensationelles Spendenergebnis

Schönau am Königssee - Die Last, die ihm nun von den Schultern fällt, ist groß. »Das war's jetzt fürs Erste«, sagt Peter Juhre, Vater eines wenige Monate alten Sohnes, bei einer Abschlussbesprechung am Dienstag. Wegen seines Kindes hat er das »Little Oktoberfest« ins Leben gerufen. Weil die Chance auf einen Kindergartenplatz so gut wie aussichtslos war. »Leider fehlt den Einrichtungen Geld. Geld für fast alles«, so Juhre. Und deshalb haben er und sein Team sich mächtig ins Zeug gelegt. Und ein beispielloses Ergebnis geliefert. Über 8 000 Euro kamen für die Kindergärten in drei Gemeinden zusammen. Fast 1 000 Besucher kamen.


Vorbei. Das »Little Oktoberfest« war ein Kraftakt. Ein riesiges Fest, in und um das Gasthaus »Unterstein« herum. Peter Juhre ist angeschlagen, ziemlich grippisch. Doch es liegt ihm viel daran, das Ergebnis offiziell zu verkünden. Dazu hat er die an der Veranstaltung Beteiligten eingeladen. »Ich konnte es erst gar nicht glauben, habe gerechnet und gerechnet, und bin schließlich auf dieses Ergebnis gekommen: über 8 200 Euro.«

Die Überraschung im Gesicht des Veranstalters ist groß. »Wenn mir das jemand im Juli gesagt hätte, hätte ich das nie und nimmer geglaubt«, sagt Juhre. In der Tat ist der Erlös gewaltig angesichts des schlechten Wetters während der Veranstaltung. Diese hatte am vergangenen Freitag um 16.00 Uhr im Freien begonnen. Eine Stunde später regnete es schon. Aber Juhres Einsatz hat sich gelohnt.

Allein 250 Kinder und deren Eltern waren nachmittags zu Gast. Tranken, aßen im großen, eigens aufgebauten Zelt und nutzten das Kinderprogramm. Etwa das Reiten, das gut angenommen wurde. Ob Karussell, Puppentheater oder Kinderschminken.

Vielfältig war das Angebot, das wegen der widrigen Bedingungen aber schnell nach drinnen verlegt werden musste, weil viele Kinder patschnass wurden. Allein das Puppentheater, das drei Mal angesetzt war, wurde fünf Mal gezeigt, weil der Andrang so groß war. Abends ging es mit Musik weiter. Die erfolgreichste Coverband im bayerischen Raum, »White«, war zu Gast und heizte den erwachsenen Gästen ordentlich ein.

»Ich habe viel positives Feedback bekommen«, sagt Peter Juhre, der das »Little Oktoberfest« im nächsten Jahr unbedingt wiederholen möchte. Dann aber an einem Wochenende. Ein Samstag soll es sein. Der Kindertag soll dann deutlich verlängert werden und bereits am Mittag beginnen. Außerdem möchte er zwei große Zelte auf dem Parkplatz errichten. Dass bei einem eventuellen Regenschauer alle Programmpunkte unter einem Dach stattfinden können.

Dass der Erlös so hoch ausfiel, verdankt Peter Juhre vor allem seinen ehrenamtlichen Mitstreitern. Allein der Kuchenverkauf konnte sich sehen lassen. Und auch die zahlreichen Lose fanden Abnehmer. Von den Wirten des Gasthauses »Unterstein« gab es eine Umsatzbeteiligung in Höhe von 1 200 Euro. Viel Geld kam von den unzähligen Sponsoren aus der Region. »Die haben uns sehr gut unterstützt«, lautet Juhres Fazit. Knapp 1 000 Gäste seien ein voller Erfolg.

Bei einer Wiederholung der Veranstaltung möchte Juhre auch die Jugend animieren, noch zahlreicher zu erscheinen. Dass das »Little Oktoberfest« so friedlich verlief, darüber freute sich der frischgebackene Vater ebenso. Prophezeit aber dennoch, dass man beim nächsten Mal wohl nicht an Security-Leuten vorbeikommen werde.

Der Erlös wird nun auf die Kindergärten und Kindertagesstätten in Berchtesgaden, Bischofswiesen und Schönau am Königssee aufgeteilt. »Mir liegt viel daran, dass bei einer zweiten Auflage auch die Ramsau und Marktschellenberg mit im Boot sitzen«, sagt Juhre.

Großen Applaus gab es von den ehrenamtlichen Helfern für Juhres Engagement. Berchtesgadens 3. Bürgermeister Bartl Mittner sagte, dass es bemerkenswert sei, wie sich Juhre eingebracht habe. »Für unsere Bürger von morgen.« Manfred Vonderthann, 2. Bürgermeister aus Schönau am Königssee, zollte seinen Respekt: »Gewaltig, was hier geleistet wurde.«

Der Erlös wird zunächst in Spiel- und Sportgeräte und die Außenanlagen der Kindergärten fließen. kp