Doch die Euphorie nach Wiederaufnahme der Abbrucharbeiten ist bereits wieder verflogen. Zwar ist der vor der Ruine liegende Schutt aufgeräumt, der Gehweg frei und womöglich auch die Einsturzgefahr beseitigt – doch auf der Baustelle rührt sich seit Tagen nichts mehr. »Die Arbeiten sind schon wieder eingestellt. Wenigstens ist der Fußweg jetzt wieder begehbar, da haben wir ein Problem weniger«, sagt Geschäftsleiter Anton Kurz von der Marktgemeinde Berchtesgaden.
Problematisch wird die Ruine aber weiterhin für die Nachbarn sein. Die hatten die Hoffnung, dass das Loch im historischen Häuserensemble endlich wieder ansehnlich gefüllt wird. Jetzt sorgt die böse Vorahnung, dass wieder jahrelanger Stillstand eintreten könnte, für Unruhe. Dabei hatte Hauseigentümer Armin Rank noch vor zwei Wochen im Gespräch mit dem »Berchtesgadener Anzeiger« erklärt, dass er beabsichtige, das Haus möglichst schnell unter Beachtung des Ensembleschutzes wieder aufzubauen. Lediglich ein noch ausstehendes geologisches Gutachten wegen möglicher Hangrutschgefährdung vom Lockstein her hatte dem Fürstenfeldbrucker noch Sorgen bereitet. Über den aktuellen Abrissstillstand ist das Landratsamt bereits informiert. Während also beim Gebäude Nonntal 15 wieder einmal Stillstand eingetreten ist, geht es gegenüber beim ehemaligen Haus Nonntal 10 Schlag auf Schlag. Das alte Gebäude ist bereits beseitigt, der Startschuss für das Wohnanlagen-Projekt der Harlander Baumanagement GmbH wird bald fallen. Für die vorübergehend weggefallenen Parkmöglichkeiten hinter dem Gebäude hat die Marktgemeinde Berchtesgaden bereits Ersatz geschaffen: Teilweise kann auf dem gegenüberliegenden Gehweg geparkt werden. Ulli Kastner