Bereits morgens um 6.30 Uhr begann die erste Marschgruppe ihren Aufstieg am Parkplatz Hinterbrand zur feierlichen Übergabe des Fahnenbands. Über die Königsbachalm ging es im ersten Etappenziel zum Carl-von-Stahl-Haus, um nach der Aufnahme des Divisionskommandeurs mit vereinten Kräften den Gipfel zu erklimmen. Genau zur Mittagszeit waren insgesamt 1 200 Höhenmeter im Aufstieg bezwungen und das Gipfelkreuz des Schneib-steins strahlte in bestem Kaiserwetter vor den Soldaten.
Nach kurzer Rast und Gipfeleinweisung traten dann die Abordnungen der Kompanien vor die enthüllte Truppenfahne des Verbandes und der Divisionskommandeur befestigte nach kurzer Ansprache das Fahnenband »Einsatz«. Es steht für die Anerkennung der Leistungen in den Einsätzen der Bundeswehr, welche das Bataillon über die vergangenen Jahre erbrachte. In seiner Rede ging Generalmajor von Butler auf die stetig hohe Einsatzbelastung der »Struber Jager« seit 1993 ein, die die Soldaten schon von Somalia über Kosovo, Afghanistan, Irak bis nach Mali führte.
Er sprach seinen größten Respekt für den herausfordernden Dienst der Soldaten aus, der ihm auch durch den gemeinsamen Bergmarsch vor Augen geführt wurde. Er bedankte sich für das einmalige Ereignis, das er mit seinen Soldatinnen und Soldaten bei bestem Wetter und herrlichem Alpenpanorama bestreiten durfte.
Auch der Bataillonskommandeur des Gebirgsjägerbataillon 232, Oberstleutnant Sebastian Becker, ging auf die Härten und Strapazen der Einsätze ein, welche die Soldaten des Bataillons ertrugen.
Auch gegenwärtig befinden sich unverändert Kameraden zum Schutz und zur Abschreckung im internationalen Einsatz in Afrika und in der einsatzgleichen Verpflichtung an der NATO-Ostflanke. So stand der Bergmarsch zum Gipfel des Schneibsteins symbolisch auch für die besonderen Aufgaben und Gefahren bei den Einsätzen der Bundeswehr im Rahmen des internationalen Krisenmanagements.
Beim abschließenden alpinen Trompetenchoral vom Mitglied des Bischofswieser Gemeinderates, Paul Koller, waren die Gedanken ebenfalls bei den beiden seit 1993 in den Einsätzen gebliebenen Kameraden des Verbandes. Die Fahnenbandübergabe machte noch einmal deutlich, dass auch an den Gebirgsjägern die teilweise körperlichen und seelischen Wunden nicht spurlos vorübergingen.
Nach dem feierlichen Zeremoniell wurden bei einem gemeinsamen Mittagessen auf dem Carl-von-Stahl-Haus noch viele Erfahrungen und Erinnerungen ausgetauscht sowie auch über die aktuell fordernde Zeit für die Bundeswehr und den Krieg in Europa gesprochen. Der Tag der Fahnenbandverleihung durch den Divisionskommandeur beim Gebirgsjägerbataillon 232 stärkte damit auch das gegenseitige Vertrauen durch die gelebte und besondere Kameradschaft am Berg.
Bei der abschließenden Abfahrt ins Tal waren sich alle einig, dass es für die Verleihung des Fahnenbandes an die Struber Gebirgsjäger keinen passenderen Ort als den Gipfel eines Berges geben kann: Zeigt es doch auch die Verbundenheit der Soldaten mit der Natur und der Heimat im Besonderen.
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